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Heute ist ein neuer Tag!
Moin liebe Foris,
als ich gestern schrieb, mein Schiff sei auf hoher See im Sturm unterwegs,
wußte ich nicht, dass es für die gesamte deutsche Ostseeküste Sturmwarnungen gab.
Die Ostsee - mitunter als "Badewanne" bezeichnet - weil sie so sanft ist, hatte bis 1,5 m hohe Wellen.
In zwei Hansestädten, die mir bekannt sind, gingen Straßen "Land unter".
Als ich mein Fenster zum Lüften öffnete, sah ich auf der Terrasse meine schneebedeckte Bank.
Im Laufe des Tages kam dann die Sonne wieder hervor. Der Schnee schmolz.
Es blieb allerdings sehr kalt.
Ich bin sehr lange mit Maya über die Wiesen und Felder gelaufen, habe sie angefeuert zu rennen, und nach Leckerli zu suchen, die ich so weit ich konnte warf. Es war mir eine große Freude, sie auf ihren kleinen Dackelbeinchen flitzen zu sehen. Sie ist derzeit besonders lieb, reagiert auf mein "Maya komm" sofort. Das ist für den Terrier in ihr, mit der Grunderziehung "Marke Eigenbau", eine große Leistung.
Hunde sind sehr empfindsame Wesen und haben eine zarte Seele. Sie nehmen Stimmungen von ihrem Frauchen/Herrchen
und der gesamten Umgebung um ein Vielfaches stärker war, als wir Menschen und sie passen sich dann an.
Ich bin froh und dankbar, meine Hündin in dieser schwierigen Zeit bei mir zu haben.
Damit ich mich sicherer fühle, habe ich ihr seit sie über den Zaun gesprungen ist, das Halsband mit meiner Handynummer angelegt. Ich kaufte es, als sie vor 5 Jahren aus Ungarn kam und weder mich, unsere Sprache noch die Umgebung kannte. Ausserdem trägt sie jetzt dauerhaft die Marke mit der Registrierungsnummer bei Tasso.
Nur an die Zeitumstellung muss sie sich noch gewöhnen.
Für meinen Hund ist es nach wie vor um 14 h Zeit zum spazieren gehen,
d.h. für mich, ich muss um 13 h dran denken loszugehen und Futter bereit zu stellen.
Heute morgen ist meine Umgebung erneut schneebedeckt.
Der Sturm hat nachgelassen.
Die Laterne vorm Haus, in der ich wieder ein Teelicht angezündet habe, hat ein weißes Dach.
Das erinnert an Weihnachten - ver-rückte Welt.
Die Natur erinnert derzeit - so empfinde ich es - uns Menschen daran, dass wir ein Teil von ihr sind.
Ich hoffe und bete, dass Viele das nun erkennen mögen und ihr zukünftiges Denken und Handeln überprüfen.
Heute schreibe ich Briefe an Menschen, die mir nahe sind, in meiner alten Heimat.
Meine Tochter, Nichte und Neffen leben in Baden Würthemberg bzw. NRW.
Mich erdet derzeit am stärksten, dass ich mich meiner Mentalität besinne:
Et is, wie et is,
un et kütt, wie et kütt,
un et es noch imme jod jejange!
Es ist, wie es ist
und es kommt, wie es kommt
und ist noch immer gut gegangen.
Der Norden ist nach wie vor meine Heimat, die ich mir vor 18 Jahren ausgesucht habe und die ich liebe.
... doch die Rheinländerin in mir ist mir vertrauter.
Vor einigen Tagen wurde ein Leserbrief eines "Zugereisten" aus meiner Geburtsstadt, in der ich 55 Jahre lebte, veröffentlicht.
Er schrieb, derzeit könne er sich nur am Kölschen Grundgesetz festhalten. Das zu lesen, hat mir gut getan. Ich konnte ihn verstehen.
Bitte, nicht mißverstehen!
Die mir nahestehenden Menschen hier oben sind "Nordlichter"und "Zugereiste" wie ich, fast 50:50.
Jetzt wecke ich Maya, um mit ihr auf die Wiese hinters Haus zu gehen.
Sie mag Schnee leider gar nicht.
Bis später ...
dann schreibe ich noch etwas auf.
Gebt gut auf Euch acht!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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3-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.20 08:24.