Moin soulvision,
danke!
Ich fühle mich verstanden. :-))
So ist es: ich passe nicht zu den Menschen, die hier wohnen.
Ich habe diese Wohnung aus Angst vor Obdachlosigkeit angenommen.
Angst war noch nie ein guter Ratgeber.
Die Mieter, von denen ich zuvor geschrieben habe, wurden "umgesetzt" (so der offizielle Fachbegriff).
Umsetzen kann man aus meiner Sicht nur ein Möbelstück, nicht aber Menschen.
Diese Begriff "Umsetzen" in Zusammenhang mit älteren bis sehr alten Menschen, die ihr Zuhause verlieren,
indem sie zum Teil 50 und mehr Jahre gelebt haben, schmerzt mich bis heute, wenn ich darüber nachdenke.
Du fragst, ob ich noch immer im selben Ort wohne, in dem ich mich im alten Haus wohl fühlte.
Ja, das ist ja das Problem. Alles liegt im selben Ort, in derselben Straße nur wenige Hausnummern auseinander -
die Büros der Vermieterin eingeschlossen.
Wenn die Wunde nahezu verheilt zu sein scheint, passiert etwas (wie jetzt der Hinweis, dass Asbest verbaut wurde)
und sie reißt wieder auf. So jedenfalls ist es bei mir.
Deshalb muss und will ich hier weg.
Das Problem ist, dass bezahlbare Wohnungen rar sind, wie überall woanders auch.
Jetzt in der Corona-Pandemie habe ich nun - mit meiner ungeliebten Wohnung - großes Glück.
Die Häuser sind einfach, jedoch nahezu idyllisch gelegen. Ich habe eine große Wohnküche,
die ich mir immer gewünscht habe.
Neben der Terrasse befindet sich ein ca. 1m breites Rasenstück und daneben ein Blumenbeet.
Um das Ganze habe ich einen grünen Drahtzaun gezogen, damit mein Hund nicht weglaufen kann.
Hier hätten wir es selbst bei einer Ausgangssperre noch gut!
Mein Verstand sagt mir nun im 5. Jahr, dass ich besser nicht wohnen könnte.
Meine Seele und/oder meine Gefühle sagen strikt "nein!"
Was immer ich auch versucht habe: ich bekomme Kopf und Herz nicht überein.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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