Hallo Deborah,
ich habe heute auch Gottesdienst im Radio gehört. Sie wurde ohne die anwesende Öffentlichkeit gefeiert, aber es war ein guter Gottesdienst, der sich den Geschehnissen angenommen hat, aber ebenso Mut gemacht hat. Es geht also auch aus der Ferne, Trost und Kraft zu zusprechen.
Gestern bin ich eine kurze Strecke allein draußen spazieren gegangen, da ich unter Rückenschmerzen seit einiger Zeit leide und das flotte spazieren gehen durchaus hilft. Es geht, dass sich die Menschen aus dem Wege gehen oder nur von fern kurz stehen bleiben, einen Gruß aussprechen und dann weiter gehen. Es ist ungewohnt, aber notwendig.
Noch habe ich den Mut nicht verloren, da ich sah, dass sich weitestgehend alle an die Regeln halten, Abstand wahren, nur allein und sehr vereinzelnd unterwegs sind.
Ich höre die Natur dafür umso mehr. Es ist wesentlich weniger Autolärm oder sonstige Geräusche durch ein geschäftiges Treiben. Die Vögel kann man jetzt wirklich gut hören. Im Moment strahlt die Sonne um die Wette, auch wenn es zur Zeit hier bei mir eher kühler ist.
So ein Garten ist schon gut in diesen Tagen, da bin ich auch gestern herumgelaufen und habe die bunten Tupfen der Frühlingsblumen regelrecht aufgesogen.
Deborah, Du hast schon so manchen Sturm in deinem Leben gemeistert und ich habe Dich für Deine Kraft, deine Energie und manchmal auch für dein "Jetzt erst Recht" wirklich immer bewundert. Es war für Dich immer wieder eine Herausforderung und ich schwang manchmal mit in deinem Erzählen über diese kleinen wie größeren und großen Steine auf deinem Weg. Und doch bist du immer wieder daraus hervorgegangen, teils auch mit noch mehr Einsichten und noch mehr Wissen als vorher. Du bist in meiner Erinnerung nie davor weggelaufen, sondern hast die Herausforderungen angenommen, da kann ich mir von Dir eine riesen große Scheibe abschneiden.
So kann ich nur sagen, bleib gesund und bleib uns hier erhalten, denn du bist für viele von uns eine Inspirationsquelle, danke dafür!
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.20 11:43.