Moin liebe Foris,
diesen Baum habe ich eröffnet, um Mut zuzusprechen,
Euch und mir selbst.
Das Aussuchen und Schreiben der Texte, hilft mir, mich zu erden, in dieser verwirrenden Zeit.
Deshalb schreibe ich hier ab heute eine Art Tagebuch,
wie es mir geht und was ich so mache.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr Euch beteiligt und wir uns darüber austauschen könnten,
wie Euer Alltag unter den derzeit veränderten Bedingungen aussieht.
An den Diskussionen über das Virus, dass derzeit die Medien und die Welt beherrscht, möchte ich mich
nicht mehr beteiligen.
Ich bete täglich um Gelassenheit,
die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann
und den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Ändern will ich:
entlasten die berufstätigen lieben Menschen - zwischen 50 - 56 Jahren - die mich derzeit neben ihren eigenen Belastungen
mit Lebensmitteln versorgen.
Weil ich zu der offiziell erklärten "gefährdeten Personengruppe" gehöre, kaufe ich seit ca. einer Woche nicht mehr selber ein.
Ich verlasse das Haus nur noch zu den Spaziergängen mit meinem Hund. Nicht unbedingt erforderliche Arzttermine habe ich
auf unbestimmte Zeit verschoben. Medikamente liefert mir eine Apotheke aus dem Norden, bei der ich online bestellen kann, zuverlässig, auch wenn es sie anderswo nicht mehr gibt. Es dauert dann halt einfach ein bißchen länger. Das ist für mich kein Problem.
Die Kleinstadt in der ich wohne, lebt vom Tourismus.
Alles ging und von gleich auf 0.
... doch: "Not macht erfinderisch!".
Ich staune über die freigesetzte Energie und die tollen, kreativen Einfälle und Lösungen.
Da sind die richtigen Menschen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Hut ab!
Es wurde quasi über Nacht eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, die u.a. Nachbarschaftshilfe organisiert und koordiniert.
Auch bieten viele der kleinen Gewerbetreibenden, die um ihre Existenz bangen, weil sie ihre Läden schließen mußten,
nun Lieferdienste an.
Die Web-Site (heißt das so?) befindet sich im Aufbau.
Sie wird täglich aktualisiert und verändert gefühlt nahezu stündlich ihr Erscheinungsbild.
Mir ist klar, dass im Hintergrund Menschen unter Hochdruck daran arbeiten, um möglich zu machen, was möglich ist.
Ich habe Hochachtung und bin dankbar für das, was da alle in kurzer Zeit auf die Beine stellen.
Es ist mir klar und ich habe großes Verständnis dafür, dass es anfangs überall hakt und ruckelt.
Alle Beteiligten betreten Neuland.
Bereits an dem Tag, als die Seite online ging, habe ich mich frühmorgens als "Hilfesuchende" eingetragen.
Als mich daraufhin eine alte Dame anrief, die mich fragte, ob ich für sie einkaufen würde, haben wir nach Aufklärung des Missverständnisses gemeinsam gelacht. Ich war irrtümlich als "Helfer" gelistet und nun wurden wir beiden Hilfesuchende,
weil wir im selben Ortsteil wohnen, zusammengeführt.
Danach habe ich mich noch 3 x infolge neu angemeldet.
Täglich änderte sich das Erscheinungsbild der Seite.
Offensichtlich wurde daran gearbeitet, das Anmeldeverfahren zu verändern/vereinfachen.
Normalerweise ist das für mich alles kein Problem.
... doch wenn die Nerven blank liegen, reicht derzeit eine Kleinigkeit, um mich auszukicken.
Als ich mit meiner Info: ich sei irrtümlich als Helfer gelistet, endlich durchgedrungen war.
Erhielt ich zur Antwort, ich habe das falsche Formular ausgefüllt.
Da ich mir ziemlich sicher war, dass das nicht stimmt, dachte ich das, was mir als Kölnerin in einer solchen Situation
angemessen erscheint: Leck' mich am Arsch! Ich kaufe morgen früh um 7 h bei Lidl selbst ein.
Als mir eine liebe Kollegin, die derzeit "meine" Patienten im Krankenhaus mitversorgt und telefonisch zu mir Kontakt hält, mitteilte, bei Lidl gäbe es inzwischen "Wagenpflicht", um die 1,5 m Mindestabstand sicherzustellen. Security am Eingang überprüfe das. Ich möge zu Hause bleiben, ließ ich "die Flügel hängen".
Ich habe die Schnauze einfach voll!
Der heutige Text des Fastenkalenders, den ich zuvor gepostet habe, kommt mir daher gerade zur rechten Zeit.
Die Natur, die Sonne seit Tagen über viele Stunden, empfinde ich als großes Geschenk.
Das ist der Stand der Dinge.
Kommt gut durch den Tag!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.20 05:29.