Hallo Irma,
meine jüngere Schwester und ich haben sich schon als Kinder nicht vertragen.
Gefühlt würde ich sogar sagen: wir waren einander spinnefeind.
Der Grund dafür war, dass jede von uns den Eindruck hatte, die andere habe "die besseren Karten".
Meine Schwester fühlte sich lebenslang benachteiligt und ich fand, sie war im Vorteil.
Ob das so war, sei mal dahin gestellt.
Im Erwachsenenalter gab es Phasen der Annäherung und nach aufrichtigen Gesprächen teils sogar Versöhnung.
Am Lebensende meiner Schwester kehrte das Ganze sich dann wieder um, da sie durch Suchtverlagerung
schwerstabhängig geworden war.
Im Grunde genommen mochten wir uns und wollten einander helfen.
Doch zwei Ertrinkende (Erkrankte) können sich nicht gegenseitig retten.
Um nicht mit ihr unterzugehen, brach ich damals den Kontakt ab.
Im Rückblick würde ich sagen: es kann gut sein, dass meine Schwester - genau wie ich - an der Bipolaren Störung erkrankt war. Es gibt Hinweise, dass das zur damaligen Zeit bei uns beiden nicht erkannt wurde.
Heute bin ich der Meinung, das jede "ihr Päckchen zu tragen hatte".
... und ich - als Älteste - trage auch heute noch ab, was mir an Belastendem mitgegeben wurde.
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Auch ich wünsche Dir, dass Du für Dich eine Lösung findest, mit der Du leben kannst.
Alles Gute!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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4-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.11.22 06:47.