Miramis schrieb:
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> Guten Morgen zuma,
>
>
> meinetwegen darfst du gerne philosophisch
> werden:-)
> Danke für diesen Text!
Nix zu danken, ist nur was ich denke ;)
> So wie ich dich gelesen habe, ist deine Tür dahin
> ja nicht verschlossen, sondern angelehnt.
> Und eine angelehnte Tür ist eine Einladung oder?
Hab überlegt, ob ich dazu schreiben (kann) soll, aber ok, ist eh "egal".
Diese Tür mit "Hoffnung" ist die zu meiner Tochter, die jeglichen Kontakt
zu mir abgebrochen hat. Seit Jahren weiss ich gar nix mehr von ihr und
denke doch fast täglich an sie. Ob diese Tür von der anderen Seite
abgeschlossen oder gar zugemauert ist ? Keine Ahnung.
Die "Schuld" daran muss ich bei mir suchen, sie war immer schon ein
"Papa-Kind" und ich hab damals den Kontakt abgebrochen, da ich zu der
Zeit undiagnostiziert und schwer drogensüchtig war. Sie war da ca 12/13
und ich schon geschieden von ihrer Mutter. Ich wollte nicht, das sie mit
so einem Vater aufwächst, soviel "Verstand" hatte ich noch.
Meine Motivation zur "Trennung" war meine Liebe zu ihr bei gleichzeitigem
Einsehen, das ich es nicht packe, ein "ordentlicher" Vater zu sein.
Ich hab immer gedacht, wenn sie älter ist, wird sie es verstehen.
Mittlerweile bin ich clean, hab meine Bipo größtenteils im Griff und
schaue natürlich ab und zu auf die hinter mir liegenden Trümmer
meines Lebens. Ich hab viele Fehler gemacht in dem halben Jahrhundert,
aber das ist der einzige, den ich tatsächlich bereue.
Und wenn ich nun den Rahmen weiter aufziehe: Auch ich habe den Kontakt
zu meinem Vater abgebrochen und bis auf wenige Ausnahmen keinen
Kontakt in den letzten 30-35 Jahren gehabt.
Und noch weiter gezogen: Auch mein Vater hatte eine lange Zeit der Trennung
von seinem Vater (meinem Opa) durch Gefangenschaft im Krieg.
Es scheint also ein Familiending zu sein, das sich wie ein Fluch durch die
Generationen zieht.
Ich für meinen Teil hab natürlich gelernt, damit zu leben, aber der "dunkle Schatten
in meinem Herzen" rührt vom Verlust meiner Tochter und dem Verlust meiner
großen Liebe (die ich auch wegen der Bipo verlor, ebenfalls ohne zu wissen, das
ich überhaupt bipo bin). .
Trotz allem hab ich nie aufgehört zu lieben oder je die Liebe an sich in Zweifel gezogen.
Sie kann höllisch weh tun, womöglich sogar töten, trotzdem ist sie das einzig wahre im Leben.
Ohne ist alles nichts und sinnlos. Erst mit ihr wird das Leben lebenswert.
Die ganze Welt weiss es (ob in Büchern, Filmen oder Musik und Kunst, es geht am meisten
um die Liebe, nicht war ?) und lobt die Liebe, aber sie leben ? Gelebt wird sie nur im kleinen,
zu oft wird sie mit Sexualität verwechselt oder eben materiellem "was auch immer".
Liebe verstehe ich aber nicht nur zwischenmenschlich, auch die Liebe zur Natur und den
darin lebenden Tieren und Pflanzen ist gewaltig geschrumpft. Was der Menschheit am
Ende das Leben kosten wird, bin ich überzeugt. Aber das finde ich auch nicht schlimm, wer
nicht lieben kann, hat diese Welt nicht verdient ;)
Hach ja ..
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter