Liebe Foris
nach langen Jahren des Still-halte-abkommens habe ich jetzt den Entschluss gefasst, mit meiner Geschichte ins Forum zu gehen. Die Vorgeschichte ist eine längere, die ich nicht ausbreiten will - das Ende vom Lied ist, ich breche den Kontakt zu meiner Schwester ab. Meine Schwester, gleichermaßen bipolar, im Vergleich zu mir aber die besseren Karten hatte, da sie gut 10 Jahre älter war, als ihre Erkrankung sich erstmals manifestierte.
Will heißen, ich hatte noch nicht einmal die abgeschlossene Hirnreife - als die erste Depression mich überrollte, während sie noch etliche Jahre Zeit hatte. Ich denke schon, das macht einen Unterschied.
Heutzutage ist sie diejenige, die durch herausstechende Rhetorik ihr Gegenüber in Grund und Boden reden/schreiben kann..Das haben hier im Forum einige zu spüren bekommen, die sich mit ihr angelegt haben, es ist viele Jahre her, alte Hasen wissen längst wer gemeint ist. Ihren Namen werde ich nicht nennen dürfen, da sie gesperrt ist. Aber sie ist meine Schwester - das kann ich thematisieren.
Ich bin seit gut 10 Jahren in Therapie - im Verlauf mit größeren Pausen- kein Thema war so oft an erster Stelle wie familiäre Turbulenzen.
Zuviel des Unguten hat sich in diesem Jahr angesammelt. von früheren Jahren gar nicht erst zu reden. Zu oft ein Mangel an Empathie, dafür viel zu viel Egomanie. Zusätzlich noch hässliche Handlungen, die zuletzt sogar meinen Kontakt zu unserer Mutter beschädigten.
Nun bin ich an dem Punkt angelangt, da möchte ich zumindest für lange Zeit den Kontakt aussetzen. Manchmal frage ich mich, wie mein Leben verlaufen wäre , insbesondere der Kontakt zur Schwester, wenn diese nicht auch noch die selbe Erkrankung bekommen hätte. Wäre sie dann eher in der Lage gewesen, mit meinen Krankheitsphasen umzugehen, statt mich bei den ersten Anzeichen von sich zu schieben, weil sie mich nicht ertragen kann. Meine Wut nicht und das, was sie als Hass ihr gegenüber bezeichnet
Als ich ins Forum kam, war sie schon lange dabei und wir verabredeten-
um meinetwillen, - dass wir nichts voneinander erwähnen. Ich wollte nicht stigmatisiert sein, wenn ich als "die Schwester von" hier erscheine. Wollte meinen Weg hier gehen ohne davon beeinflusst zu sein. Inzwischen ist sie schon sehr lange nicht mehr dabei, trotzdem verlangt sie weiterhin, dass ich mich
nicht oute.
Daran fühle ich mich nicht mehr gebunden. Denn ihre Drohung im Falle dass doch den Kontakt zu beenden, kommt mir in diesem Fall gerade Recht.
Um mit einer Frage zu enden:
Mich würde hier interessieren, ob es weitere Foris gibt, die einen bipolaren Geschwister haben und inwiefern ihr meint, das hätte eure Beziehung beeinflusst womöglich ungünstig.
Liebe Grüße
Irma