Ach Yeshi,
ich bin wirklich hin und her gerissen. Ich weiß auch gerade nicht was das in mir ist.
Ich bilde mir ein, dass ich meine eigene Entscheidung wieder unterstreichen und nochmal festigen kann, wenn ich das morgen lese, weil ich mich so wackelig fühle. Ich verspühre ihm gegenüber ein ehrliches schlechtes Gewissen und schäme mich vor mir selbst. Ich habe Angst, dass mich das über den Haufen werfen könnte, dass genau das all die Mühe der letzten Tage umwerfen könnte. Ich merke wie es in mir pocht irgendwie aktiv zu werden, um diesem Gefühl zu entkommen. Vielleicht bilde ich mir dieses Gefühl auch nur ein? Ich weiß es gerade nicht.
Wenn ich morgen all das lese, wird es sehr schmerzhaft für mich. Da werden Dinge stehen, die ich nicht hören will. Aber irgendwie denke ich, wenn ich mich dem stelle, dann wird es meine Entscheidung wieder festigen, wenn auch schmerzlich und dieses Wanken schwindet wieder.
Ich will auf keinen Fall darauf reagieren, soviel steht fest-es bleibt bei meiner Entscheidung. Ich muss es nur irgendwie noch einmal vor Augen geführt bekommen, damit ich nicht umfalle vor lauter schwanken. Das befürchte ich nämlich. Ich will mich dem stellen, nicht ihm und mit ihm diskutieren-ganz egal was da schmerzhaftes stehen wird.
Ich werde nicht allein sein. Meine Freundin ist bei mir und treffen uns in einem Café, ich werde nicht zusammen brechen-so labil bin ich dann doch nicht. Ich bin ja auch auf das Schlimmste gefasst. Ich muss es einfach nur sehen, danach gebe ich die Karte sofort wieder ab, damit ich nicht doch in Versuchung komme, falls die Emotionen mich später übermannen.
Und übermorgen habe ich einen Termin beim Therapeuten, da kann ich es auffangen und für mich verarbeiten.
Er hat selbst zu mir gesagt, ich muss mich damit auseinander setzen. Es bringt gar nichts, wenn ich das einfach nur weg haben will. Ich muss mich damit auseinander setzen, um es zu verarbeiten und um es zu überwinden.
Aber vielleicht fehlt mir morgen ja doch der Mut... abwarten...