Hallo Sele,
vielen Dank für den Tipp. Ich hatte genau diesen Beitrag ganz zu Anfang, als ich hier herkam gelesen. Ich hatte es total vergessen... Damals dachte ich noch "Ja, das werde ich genauso machen, das leuchtet mir alles ein".
Heute sehe ich, dass ich genau das nicht geschafft habe. Wenn ich das heute lese, finde ich uns beide-ihn und mich ganz genauso wieder. So sind wir. Das sind wir.
Ich denke ich werde mir das ausdrucken und es neben mein Bett legen. Und immer wieder und wieder durchlesen und mir immer wieder vor Augen halten, wenn ich einmal denke, dass es nicht mehr weiter geht.
Eigentlich will ich mich trennen. Weil ich einfach keine Hoffnung mehr habe, mein Glaube ist völlig verloren. Ich wollte ihn doch nie verlassen, weil er unbequem ist oder ein böser Mensch oder weil meine Gefühle nicht mehr stark genug sind. Ich kann einfach nicht mehr, das ist alles.
Jetzt da ich es wieder vor Augen habe, denke ich, dass ich es vielleicht doch noch einmal versuchen sollte. Ich habe die ersten Schritte gemacht. Ich habe gegenüber meinen Eltern und sehr engen vertrauten erste Schritte getan und seine Krankheit zumindest schon einmal erwähnt und auch versucht es zu erklären und einige Dinge die passierten auch vorsichtig darauf zurückzuführen. Weil ich einfach reden musste und ich musste und wollte ihn aber auch schützen und nicht zur Zielscheibe werden lassen. Also musste ich es sagen.
Außerdem bin gerade dabei mich von ihm zu befreien. Und ich spüre genau wie er versucht mich wieder dahin zu ziehen, wo ich für ihn hingehöre und wo es für ihn vermeintlich gut ist. Aber ich will da nicht mehr hin. Ich denke er nimmt mich noch nicht ernst. Er schwankt mit seinen Nachrichten und Mails sehr hin und her. Ich habe das Gefühl er zieht alle Register, um mich zum reagieren zu bringen.
Ich hatte wirklich schon überlegt, ihm etwas zu sagen. Aber ich denke nun wieder, dass es jetzt wirklich besser ist, nichts zu tun. Ich sollte ersteinmal zu meinem Termin gehen und mich nun einmal mal um mich kümmern. Nur um mich. Mich nicht mehr von ihm ablenken und festhalten und bestimmen lassen.
Wenn er wieder klar ist, wird er sich melden... denke ich. Ich weiß es nicht. Aber darum geht es auch nicht. Es ist ja klar, wie soll er etwas einsehen und erkennen, wenn ich jedes Mal wieder da bin und für ihn dann alles wieder gut ist? Dann kann er wieder schnell die Augen schließen, bevor der Film startet.
Nein, das mache ich nicht mehr. Ich muss jetzt wirklich konsequent sein. Das ist nun also meine neue Erkenntnis im neuen Lebensjahrzehnt :-) Gut, ich werde mich in Konsequenz üben. In erster Linie für mich, um wieder gesund zu werden. Und in der Hoffnung, dass es ihm auf jeden Fall nur mehr helfen, als schaden kann.
Puh, was für ein Gehirnjogging...