Hallo Sammy,
ja, also bei aller Liebe, sollte er es auf längere Sicht wirklich nicht einsehen und sich strikt gegen eine Behandlung wehren, werde ich auch die Konsequenzen ziehen. Ich weiß, dass ich nichts erzwingen kann, wenn er nicht selbst will. Und sollte es tatsächlich so sein, dann werde ich auf kurz oder lang gehen. Auch wenn es mir sehr schwer fallen wird, lieber ein schmerzhaftes Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Ich weiß was es heißt ganz unten sein-und bei aller Liebe, egal wie weh es tut-da gehe ich nie mehr hin. Vorher gehe ich von ihm weg.
Er hat mich schon echt an meine Grenzen gebracht-ich habe schon oft überlegt, einfach das Handtuch zu werfen-das habe ich ihm auch ehrlich gesagt. Jetzt weiß ich aber worum es geht und ich will es versuchen. Natürlich ohne mich dabei selbst zu verlieren, darauf werde ich achten. Ich weiß, dass es nicht immer einfach wird. Ich weiß nicht wohin es führen wird. Es ist alles ungewiss und nicht kalkulierbar-jedoch möchte ich es versuchen. Momentan habe ich ein sehr gutes Gefühl. Bei ihm kommt derzeit einiges ins Rollen und ich möchte ihm diese Zeit und Möglichkeit lassen, ihn in Bewegung kommen zu lassen. Solange ich es aushalten kann und ihn halten kann, wenn er fällt, will ich es tun.
Ich hoffe sehr, dass ich es schaffe, dass es er schafft-das es vielleicht einfach gut geht. Aber ich versuche mich nicht daran festzubeißen, ich will mir nichts vormachen. Ich versuche einen gewissen Abstand zu wahren, um nicht zu sehr mit hinein gezogen zu werden. Man wird erst am Ende sehen, ob es gut und richtig war. Ich werde auch auf mich aufpassen.
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Ich wünsche dir, dass du wieder zur Ruhe kommst und etwas Frieden findest und wieder zu Kräften kommst-auch wenn es sehr schwer ist. Auch du solltest dich nicht selbst aus den Augen verlieren. Ich merke auch, dass man sich zum Teil überschätzt und vor allem die Situation unterschätzt. Diese Phasen sind für alle Beteiligten sehr aufreibend und sehr Kräfte zerrend, sodass man danach einfach nur noch zusammen sackt und erleichtert und froh, dass es vorbei ist. Dadurch hat man kaum die Kraft, um wieder zu Kräften zu kommen-so komisch das klingt. Und gerade wenn man wieder anfängt etwas zu sich zu kommen und wieder einen gewissen Optimismus entwickelt, dann hört man es schon wieder leise an der Tür kratzen... So empfinde ich es zumindest. Dadurch kann ich gut nachvollziehen, dass du ausgelaugt und kaputt bist, dieser Prozess ist so einnehmend, dass man es erst bemerkt, wenn bei einem selbst gar nichts mehr geht.
Ich wünsche dir alles Gute und Kraft, auch dich wieder aufzurappeln.
Liebe Grüße
Martha