Guten Morgen zusammen,
ich lese ja im Normalfall nur mit. Möchte zu diesem Thema aber aus aktuellem Anlass doch meine Meinung beisteuern.
Kurz zu mir und meiner Vorgeschichte:
Ich habe das Jahr 2017 mit schweren Depressionen und krassen Suizidgedanken beendet, hatte aber noch keine Diagnose da Erstbehandlung in psychischer Hinsicht. Hab jedoch zweiteres niemandem erzählt weil ich eine unglaubliche Panik hatte in eine Klinik zu kommen. Meine Hausärztin hat mir damals eine Antidepressivum verschrieben mit der Bitte mir einen Facharzt und eine Psychologin zu suchen. Hier muss ich ehrlichweise zugeben, ich bin entsetzt gewesen wie lange man auf Termine warten darf.
Meine Psychiaterin hat mir dann Sertralin verschrieben mit einer Dosis in 200 mg. Danach ging es nach meiner heutigen Auffassung erst richtig los. Nach einem Monat ging es mir wirklich gut meine Laune und meine Energie sind durch die Decke geschossen. Die folgenden Monate waren für mich rückwirkend Betrachtet die Hölle (zum damaligen Zeitpunkt jedoch war alles super). Geendet hat das ganze dann mit einer freiwilligen Einweisung meinerseits auf Anraten meiner Psychologin. Ich war auf einer offenen Station untergrabt und durfte hier 3 Monate leben um wieder stabil zu werden. Meine Medikamente wurden wahnsinnig erhöht. Sertralin war ich wohl schon auf der Höchstdosis, dazu gab es Quetiapin 500 mg, Lithium morgens und abends zu je 450 mg, bei Bedarf Zobiclon zum Schlafen und in ganz schlechten Momenten Tavor.
Ich habe auch immer mit der täglichen Tabletteneinnahme gehadert. Hatte ich doch den Verdacht dass das alles nur wegen den Medikamenten so gekommen ist. Bis letzten Monat habe ich meine Medikamente genommen habe aber zu jedem Kontrolltermin mit meiner Ärztin das diskutieren angefangen. Letzen Monat habe ich mit meinem Mann gesprochen und am Ende einigten wir uns darauf dass wir es probieren ohne Medikamente. Ging bislang auch ganz gut (dachte ich).
Mein Schlafrhythmus hat sich sofort verändert von mir aber unbemerkt. Gestern habe ich jedoch meine Alarmsignale deutlich bemerkt.
Nach 48 Stunden wach mit einem Alkoholexzess der es mal wieder in sich hatte habe ich eine Unruhe in mir festgestellt. Ich kann nicht gerade bei einer Sache bleiben, Stillsitzen oder liegen ist äußerst schwierig. Selbst dieser Beitrag hier verlangt mir gerade viel ab.
Hab gestern meine Medis sofort wieder genommen und meinen Bedarf dazu. Ich hoffe dass ich die Kurve noch bekomme ohne allzuviel Schaden davon zu tragen.
Natürlich hat jeder das Recht seinen eigenen Weg zu gehen und finden.
Ich persönlich habe meinen jetzt definit gefunden und der heißt mit Medikamenten und nichts aber auch wirklich nichts ohne ärztliche Abstimmung. Meine Ärztin möchte mir persönlich nichts böses. Und trotzdem fühlte ich mich unverstanden was die Medikamenteneinnahme angeht. Das hat sich für mich jetzt grundlegend geändert.
Diese Erfahrung jetzt zu machen war mir trotzdem wichtig.
Der Beitrag ging jetzt länger als gedacht und ich hoffe sehr dass er nicht zu sehr die Struktur verloren hat. :)