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zuma
Und natürlich kommt nix neues hinzu, wenn man sich gar nicht erst
mit ganz anderen Erfahrungen ernster auseinander setzt, sondern
sie eben nur ablehnt. Du hast deine "Schiene" gefunden und fährst
auf der scheinbar gut. Alles ok. Ich mag eben keine Schienen, ich
laufe lieber frei durchs Gelände.
Aber wenn man sowas hier schreibt, wird man eh gleich gestempelt
und als phasig, oder sonst was abgetan. Ich behaupte auch nicht,
mein Weg wäre super, der einzig wahre oder sowas. Er ist/war holprig
und sicher auch manchmal gefährlich und anstrengend. Aber für mich
passt er und hat mich zu einem besseren Leben mit Bipo geführt.
Für mich ist das ein Erfolg nach langem Lernen, Irren, wieder lernen
und eben die Essenz dessen, was ich hier in all den Jahren mitgenommen
habe. Auch du bzw unsere "Streitereien" haben dazu beigetragen.
ich habe, weil ich die letzten beiden Tage fast nur unterwegs war und nicht noch spätabends am PC sitze, hier nix geschrieben. Ich habe aber zwischendurch auf dem Smartphone gelesen. Jetzt sind alle roten Fähnchen weg, daher greife ich jetzt mal partiell etwas raus.
Schienen haben durchaus ihren positiven Sinn, wenn man bereit ist, auch mal Weichen zu stellen. Manchmal bleibt einem auch nix Anderes übrig, als dieses zu tun.
Unsere SHG besteht zur Zeit aus einer Vielfältigkeit an Charakteren und Umgängen mit der BS. Von keine Medis nehmen bis akut welche nehmen über PP ist alles dabei. Was das wirklich schöne an der Zusammensetzung der derzeiten SHG ist, dass nichts verurteilt wird. Jeder hat seinen Platz und wird akzeptiert. Es ist grad seit längerer Zeit eine wirklich konstruktive SHG. Ich mag die grad sehr. Und daraus kannst du jetzt auch meine Meinung zu deiner Strategie ableiten, die so selten gar nicht ist. Auch bei bipolaris gibt es einige, die diesen Weg beschreiten.
Wenn du wirklich so analytisch und vernetzt denken könntest, wie du dich hier darstellst, dann hättest du erkennen müssen, dass die Kritik hier sich nicht auf deinen Weg im Umgang mit Medikamenten bezieht sondern auf diese stetig wachsende Selbstbeweihräucherung und Überhöhung über Andere, die sich nicht nur in diesem Baum wiederspiegelt sondern auch im OFF. Und genau darauf bezieht sich die Annahme, du könntest grad etwas phasisch unterwegs sein. Das hast du in einem anderen Beitrag inzwischen eingeräumt, dass da was dran sein könnte.
Du schreibst woanders, dass 90% deines Umfelds dich als nicht phasisch einschätzen. Was ist mit den restlichen 10%? Sind das evt. grad die, die sich schon lange mit der BS auseinandersetzen, diesbezüglich andere Sensoren haben, feiner sehen, hören und auch lesen?
Vor noch gar nicht so langer Zeit haben mir hier auch zwei User auf die Sprünge geholfen, mein Verhalten zu überdenken, in wenigen Worten. Trotz meines gut vernetzten bipolaren Umfelds kam von denen diesbzgl. nix. Es war die Art des Schreibens und nicht die des Redens und Verhaltens Vorort. Denn Letztere waren noch recht normal.
Aber auch Vorort unter den Bipos ist es so, dass mich die eine Freundin auf Veränderungen aufmerksam macht, respektvoll und die Andere sagt "nee, ich merke nix, du bist wie immer" Ich hatte allerdings bereits bei mir selbst ungute Veränderungen festgestellt, Frühwarnsymptome halt.
Es ist ja hier bekannt, dass ich aus dem Lithium raus will wegen der sich stetig verschlechternden Nierenwerte. Und ich lasse mir damit Zeit, viel Zeit. Und ich habe mich noch nicht entschlossen, eine andere PP einzusetzen. Die Alternativen sind für mich alle nicht so prickelnd.
Ich habe ja das Sero, was ich leider durchgehend zum Schlafen brauche. Ich hatte schon in der Kindheit massive Schlafstörungen. Man könnte also deinen Weg (abgesehen vom Sero fürs Schlafen) zumindest erstmal mit deinem vergleichen.
Vor einiger Zeit habe ich Sero auch tagsüber eingesetzt für ein paar Tage, um den Anspannungszuständen entgegenzuwirken.
Ich kann schon verstehen, dass man das bei euphorischen Zuständen vielleicht nicht so leicht hinkriegt oder erst später als bei dysphorischen, wo man eher Leidensdruck als solchen empfindet. Obwohl, ich kenne auch Leute, die ihre schwer dysphorischen Zustände anders interpretieren und auf Deibel komm raus nix nehmen wollen oder hier und da mal nur ein Krümelchen.
Und wenn ich mich hier aus Diskussionssträngen rausziehe, dann ist das dem Eigenschutz geschuldet. Ich will nicht mehr dahin zurück, wo ich mal war. Das war selbstschädigendes Verhalten.
Und wenn du anderen Arroganz vorwirfst, selber aber hier (nicht nur einmal) von dir gibst, dass Menschen, die PP nehmen, Angst vorm Leben hätten, dann ist das nicht nur hochgradig stigmatisierend sondern hat schon etwas Skurilles. Das hat mich schon an anderer Stelle richtig geärgert. Wer hier dann andere Wege nicht akzeptieren kann, liegt doch auf der Hand.
Und Stigma aus den eigenen Reihen empfinde ich als viel verletzender als Stigma von Menschen, die es einfach nicht besser wissen, weil sie sich mit dem Thema nie beschäftigt haben und nicht beschäftigen mussten.
Ich empfinde es so, und ich weiß, dass ich damit nicht allein da stehe:
du eröffnest einen Diskussionsstrang mit stigmatisierenden und höchst intoleranten Äußerungen, erwartest aber für dich Toleranz von außen. Das funktioniert einfach nicht. Naja, vielleicht von Soulvision. Andere ziehen sich raus oder streiten sich dann halt entsprechend eine zeitlang.
Und wer Schienen grundsätzlich ablehnt, kompassfrei und ohne Orientierungspunkte durchs Gelände düst, läuft irgendwann im Kreis. Schienen sind Wege, die auch Orientierung bieten können. Wie gesagt, die bestehen auch aus Weichen. Manchmal werden neue Schienen gebaut, alte saniert usw.
Wenn du magst, schreib doch mal, ob du Sero genommen hast, wenn ja, wieviel in welchen Abständen und /oder was du sonst noch getan hast bzw. evt. auch nicht mehr in einem bestimmten Ausmaß getan hast.
Es fiel mir zugegebenermaßen schwer, mich zu deinem Weg irgendwie zu äußern, so wie du drauf warst.
Andererseits dachte ich, wir kennen uns wenigstens soweit, dass mein Standpunkt dazu klar sein sollte.
Puh, das war jetzt lang und hat auch lange gedauert.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.05.21 12:11.