Ich hab ja auch Medikamente in z.Teil starken Dosierungen gebraucht,
um den "Tiger zu bändigen", wie du das so schön beschreibst. Und das
war auch richtig und gut. Halt der Segen.
Die hab ich auch einige Jahre genommen. Nachdem es dann die Jahre
immer besser wurde (nicht stetig, mit viel hin und her), habe ich langsam
angefangen, einiges ganz auszuschleichen und bin beim sero geblieben.
Das hat mich weiterhin stabil gehalten, sogar so sehr, das mich schon
jemand gefragt hat, ob ich überhaupt Bipo sei.
Der Fluch dabei waren eben die Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme
(bis zu 25kg mehr), restless legs, Konzentrationsstörungen, usw.
Daneben hat sich aber mein Leben auch stark verändert, ich lebe in einem
komplett neuen Umfeld, fast alle Stressoren von früher sind weg und ich
achte viel mehr auf mein Befinden wie früher. Ich habe Therapien gemacht,
bin achtsam mit mir und meistens auch meinem Umfeld. Und dann hab ich
beschlossen, mir selbst wieder mehr zu vertrauen, meinem Gefühl zu folgen.
Und wie in meiner Signatur steht, nehme ich meinen Verstand dabei mit.
Hab ja nicht vergessen, wie kacke es auch sein kann. Aber bislang fühlt sich
der Weg mehr zum Bedarf und weg von dauerhafte Einnahme gut an und
funktioniert für mich. Und auch das ist eben eine Seite/Sicht auf Bipo, die hier
in meinen Augen auch hin gehört. Natürlich ist das keine allgemein gültige Lösung
für alle und jeden. Und natürlich habe ich erst eine Menge lernen müssen und das ganze
hat Jahre gedauert. Ich lese hier seit ca 10 Jahren täglich und ich hab am meisten
hier im Forum gelernt, von den "Medipredigern", den "anders denkenden" und
den Angehörigen. Sogar von den ab und zu hier auftretenden Trollen.
Und daraus hab ich dann meine eigenen Schlüsse gezogen, meinen eigenen Weg
gebastelt.
Noch zu "Drogen": Mein Verständnis davon ist anders und "konträr" zu dem, was
die meisten darunter verstehen. Viele denken dann sofort an Junkies, Bahnhofsklo's
mit Spritzen usw. Ich nicht, ich verstehe die als Bewusstseinsändernde Substanzen,
einige gibts nur illegal, andere legal und wieder andere nur bei den "Weißkitteln".
Sogar Kaffee, Zucker und sowas sind für mich Drogen. Nur die Dosis und die Wirkung
is eben völlig unterschiedlich. Aber trinkt man 5 Liter Kaffee in 2 Stunden, dann wird
man nicht mehr von "völlig harmlos" sprechen. Und ein Bierchen oder auch ein Joint
ist nicht gleich Junkie. Wohl bedingt durch meine Geschichte sehe ich da eben viel
differenzierter auf diese Substanzen. Ist doch auch so manches Medikament aus
Drogen gewonnen bzw. sind das manchmal sogar nur sehr reine und bestens
dosierte Drogen. Auf dem Schwarzmarkt gibt eben "wildes" und beim Weißkittel dann
das wissenschaftlich austarierte Zeug. Das sind nur Details, unterm Strich verändern
bestimmte Stoffe das Bewusstsein, was manchmal zu wilden Phantasien führt und
manchmal zur Linderung von krankhaften Symptomen.
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter