Natürlich hab ich auch Schwankungen, die sind aber doch
völlig normal, haben gesunde Menschen auch. Das ist ja
sehr menschlich, wer keine hat, ist ein Roboter ;)
Nur beim Bipo sind die Grenzen weiter und die Schwankungen
schneller/stärker. Die Kunst, die es zu lernen galt, ist eben
die eigenen Grenzen zwischen "ist noch normal" und "geht
nach hinten los" zu erkennen. Und ich greife natürlich auch
zu Medikamenten, wenn ich merke, das geht in die falsche
Richtung. Ich nehme aber keine um schon vor dem "Richtungswechsel"
jeden prophylaktisch zu verhindern. Ich lasse also eine gewisse
Bandbreite an Bewegung zu, halte mal depressives aus, mal
das etwas zu hoch. Wenn ich switche, ist das meist so innerhalb
von 10-14 Tagen. Meine "Grenze" sind da 5-6 Tage, wenn eine
Entwicklung in welche Richtung auch immer länger andauert, wird
gegen gesteuert. Und dann nicht nur einmalig, sondern ein paar Tage
lang, bis ich merke, ok, wird wieder anders. Nehme also durchaus
auch mal sero eine oder zwei Wochen durchgehend. AD, falls nötig,
auch 4-6 Wochen. Aber dann gehts da auch wieder raus. Dann kann
mein Körper sich von dem Zeug erholen.
Früher hab ich ständig genommen, war bis zu 3x in einem Jahr in der
Klinik. Das ist nun seit Jahren nicht mehr nötig und ich hoffe, ich muss
nie wieder in eine Klinik.
Viel mehr wie ein Medikament bringt die Änderung des Lebenstils. Keine harten
Drogen wie Alkohol oder illegales, kein Stress oder viel Streitereien mit anderen
Menschen. Dadurch lebe ich natürlich viel "stiller" und zurückgezogener,
aber das macht mir nichts (mehr) aus, im Gegenteil. Ich ab mich sehr ausgetobt,
alles mitgenommen, was ging, daher hab ich kein "ich verpass was"-Gefühl mehr.
Ab und zu gönne ich mir mal einen Joint, da es eine der harmlosesten Drogen ist
und ich natürlich auch mal einen Rausch möchte. Das ist aber höchstens 10x im Jahr,
eher weniger. Was ich früher am Tag konsumiert hab, reicht nun für über ein
Jahr. Eben ein sehr bewusster Umgang mit Drogen, Medis und Lebensführung ist
bei mir an die Stelle von "einfach mal drauf los" getreten.
Mein Leben davor war "wild", nicht nur in Bezug auf Drogen, ganz generell war
ich immer überall "mitten drin" und das hat natürlich ständig überreizt. Dazu ein
hochstressiger Job, in dem ich bis zu 60-70 Wochenstunden gearbeitet hab und
sehr viel Verantwortung trug und die "falschen Frauen" taten ihr übriges.
Heute ist mein Leben "langweilig", wenn man es mit früher vergleicht, aber
ich sehe es nicht als weniger qualitativ, eher weniger quantitativ ;) Ich hab mir
neue Hobby's gesucht und kompensiere darüber viel. Z.B. ist meine Dampfer-
leidenschaft viel mehr wie Rauchsubstition geworden, das ist etwas, das mir auch
in Stressmomenten Entspannung verschafft, wenn ich dicke Wolken produziere,
den leckeren Geschmack geniesse und den Wolken dabei beim sich auflösen
zuschaue. Und es bietet sehr viele Möglichkeiten, sei es kreatives wie das erfinden
von eigenen Geschmackskompositionen, bauen von feinen Drähten (was sehr
anspruchsvoll ist, wickel mal 0,08mm Draht um nebeneinander gelegte 0,3mm Drähte),
sowie den technischen Details beim Innenleben von Akkuträgern und Verdampfern.
Und daneben dann bissl Garten, bissl hier und bissl da. Aber immer in meinem
Tempo, nie unter Druck oder "muss".
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter