soulvision schrieb:
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> Ich sage für mich, so wenig Medis wie möglich
> und so viel wie nötig. Letztendlich stelle ich
> aber an meinem Befinden fest, wieviel ich wovon
> will oder brauche. Das setzt eine lange Erfahrung
> voraus
Das ist im Grunde sehr dem ähnlich, was ich eben in anderen
Worten sage. Natürlich kann man so einen Weg erst nach
langer (und meist leidvoller) Erfahrung beschreiten und man muss
sich selbst ganz gut kennen. Und eben auch den Mut bzw das
Vertrauen in sich selbst haben, um den Weg zu gehen. Das man
auch viel von Bipo, Medis, Therapien usw kennen sollte, versteht
sich ja von selbst, denke ich. Ohne dieses Rüstzeug wird das sonst
eher ein schwerer Weg durch noch schwereres Gelände.
Und es gibt eben andere Wege außer Medis, um mit einigen
Problemen klar zu kommen, man muss nicht immer gleich eine Pille
futtern, manchmal hilft Abstand nehmen, ein Spaziergang, ne wilde
Party oder was weiss ich. Ich sehe es so, das es oft nur um eine
gewisse Zeit geht, die überbrückt werden muss. In der man wenig
Halt in sich selbst findet, man "verrückt" ist, im Sinne von "von
seiner eigentlichen Mitte entrückt". Das kann nur kurz sein oder
auch mal länger, und das "Gummi", das einen in die Mitte zurück
zieht, kann auch ein wenig ausleiern. Aber man kommt eben auch
wieder in der Mitte an. Dauernde Medis sind für mich aber sowas
wie ein sich festnageln und dem Gummi seine Elastizität nehmen.
Auch das kann nötig sein, wenn die eigene Mitte kein schöner
Ort ist. Aber meine ist es und ich bin da ganz gerne, auch wenn
dort "dunkle Ecken" sind.
Das mit dem "sich erklären" ist immer auch ein zweigleisiges Ding.
Natürlich möchte ich meine Erfahrungen teilen, aber ein wenig ist
es auch so, das ich erstmal was sagen muss, um zu verstehen,
was ich sage ;) Ich nehm das hier auch nicht immer so völlig ernst
und verbissen, es ist nicht unwichtig, aber auch nicht mein wichtigstes
im Leben. Ich diskutiere halt gern, auch kontrovers und manchmal
auch sehr "abseits", doch mir hilft das, auch wenn ich mal harsche
Reaktionen bekomme. Übel nehme ich das niemandem, auch wenn
ich manchmal kurzzeitig "angepisst" bin und reagiere. Wir können
alle nicht aus unserer Haut und jeder ist so, wie er ist, gut und richtig.
Ich bin aber nicht nachtragend oder halte alle anderen für blöde Idioten.
Immer versuche ich auch zu sehen: Warum denkt der so, was bringt
ihn zu den Aussagen ? Und manchmal (oft erst nach einer Weile)
verstehe ich dann Dinge besser, die ich zuvor abgelehnt hab. Manchmal
auch anders rum, was ich gut fand, finde ich dann doof. Das ist dann
das lernen, das nachdenken. Wir alle sind ja erstmal nur am denken
und seltener am
nachdenken ?
Übrigens, schön, das sich doch einige zum inhaltlichen melden und sich
ernsthafter mit "anderen Erfahrungen" auseinander setzen. Ich erwarte
gar kein "oh wie toll" oder sowas, einfach nur einen Austausch, ein neben
einander sein lassen, das finde ich nämlich immer inspirierend. Ich wundere
mich selber immer wieder, warum andere meine Aussagen so "feindlich"
auffassen. Das liegt sicher manchmal auch an meinem Ton, aber nicht immer.
Oft ist es auch die .. hmm .. verbohrtheit? des lesenden, die denjenigen dann
ärgert, er aber die Schuld lieber bei mir dann sucht.
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter