Hallo zuma,
es ist mir schon unbegreiflich, wie Du denkst. Aber ich muss ja nicht alles
verstehen und übernehmen schon gar nicht.
Aber ich bleibe bei meiner Einstellung: Wer Phasen verhindern will,
versucht das am besten mit Medikamenten. Wenn das gelingt, ist viel
gewonnen.
Gute Ärzte und passende Medikamente zu finden, sind Herausforderung
genug. Und das dann in die Tonne zu kloppen, finde ich keine gute Idee.
Das Leben mag ein Prozess sein, aber dieser Satz kommt ganz sicher
von Leuten, die gar nicht wissen, was bipolar ist. Also übernehme ich
das nicht für mich.
Weil: Wer bestimmt denn den Prozess? Die Krankheit.
Das hatte ich schon.
Aber Du hast schon eindrücklich geschrieben, wie das ohne Medikamente
aussehen kann. Wer das so haben will, nimmt das.
Die Leute, die hier immer wieder fragen, ob das auch ohne Medikamente
geht, wollen ja nichts über die Krankheit hören. Die Medikamente sollen weg.
Ich würde immer die Krankheit nach vorne stellen, immer. Da steht sie
richtig und sonst nicht.
Ist ja auch bei einem anderen Großschreibthema hier. Was steht vorne:
Die Krankheit oder die Beziehung? Die Krankheit. Immer.
"ich erkenne ihn nicht wieder etc."
Das war die Krankheit. Vielleicht auch eine, der freie Bahn eingeräumt
wurde. ich finde das schrecklich, da geht zu viel bei kaputt.
Wer will, liest im Forum die Fakten. Die haben sich seit 15 Jahren nicht
verändert. Aber der Wunsch, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen,
der bleibt erstaunlich häufig. Und dabei ist die offene Tür direkt daneben.
Das ist bekannt. Und trotzdem bleibt das so.
Wer das macht: Die Psychiatrie nimmt uns immer wieder. Immer.
Darf man aber auch nicht erwähnen, wenn hier genau beschrieben
wird, wie das eigene Kamikaze-Unternehmen klappen wird.
Die Wirklichkeit der Krankheit wird nicht von uns erfunden.
Das macht die schon selbst.
Viele Grüße
Cornelia