zuma
V
or allem zählt aber eins: Ich bin bereit, ggf die Folgen dann eben zu tragen. Ich such
dann auch nicht die Schuld bei anderen oder jammere über meinen Doc oder die bösen
Medikamente oder die scheiss Krankheit. Ich nehme mir die Freiheit, dann eben mein
Leben zu versauen. Ich habe da keine Angst mehr davor.
downtoearth
die Krankheit ausleben (seine Mutter macht das) bedeutet nicht zu scheitern
Okay, beides kann ich akzeptieren.
Zum einen: Ihr sagt ja klar, die Krankheit ist da, ohne Medikamente.
Das sagt nicht jeder so.
Zum anderen stelle ich fest, dass ich deutlich vor Augen habe, was mir passiert,
wäre ich ohne Medikamente. Ich könnte nicht mehr arbeiten, weil ich mich gegen
Medikamente entschieden hätte. Und vieles mehr.
Ich persönlich würde nicht die Krankheit ausleben, sondern die Krankheit leben.
Ist für mich ein Unterschied.
Wenn es bei mir so drastisch laufen würde, und das würde es, wie soll ich das
dann bei anderen sehen? Hat jetzt Fünkchen klar geschrieben, was die Zeit
ohne Medikamente sie gekostet hat? Oder hat sie es "schön" geschrieben?
Wenn ja, kann das eine Wirkung auf andere haben. Eine falsche.
Ehrlich gesagt: Ihr beide habt jetzt klar geschrieben, wie das aussehen kann.
Das kann sich jeder vorstellen. Ob er Vergleichbares will oder nicht, auch.
Dieses ewige "ohne Medikamente" ohne die Krankheit in dieser Zeit zu erwähnen,
finde ich nicht richtig. Weil das so wirken könnte, als wäre die Krankheit weg
und das ist sie ja nicht.
Ich finde auch nicht, dass wir die freie Wahl haben. Okay, da gehe ich von mir aus.
Wer findet, er nimmt die Krankheit ohne Medikamente in Kauf, kann sich dafür
entscheiden. Ich bin so froh, dass ich das nicht muss.
Ist eine persönliche Bemerkung und meiner Ausprägung der Krankheit geschuldet.
Und meinen Erfahrungen beim Absetzen.
Ich könnte ja auch fragen, was jemand glaubt, was ohne Medikamente passiert.
Und wenn jemand klar erzählen kann, wie es bisher war, muss sich unsere Krankheit
an das "bisher" nicht halten.
Dazu fällt mir Corona ein und der Satz, den ich im Moment häufig lese.
"Ich hätte nie gedacht" ... dass ich mal kein Geld mehr verdiene.
Das kommt oft vor. Und dann kann die Miete nicht gezahlt werden und anderes.
Jetzt wird Corona als Naturkatastrophe bezeichnet und mit der muss man nicht rechnen.
Aber ich bin seit 15 Jahren bipolar und soll ich euch was sagen:
Ohne Medikamente würde ich mit allem rechnen. Deshalb nehme ich ja welche.
Das kann jeder anders entscheiden. Aber wenn die Krankheit in den Schilderungen
der Zeit ohne Medikamente keine Rolle spielt, dann wundert mich das.
Bei mir macht die Krankheit richtig was kaputt. Den Respekt vor anderen Lesern erwarte
ich, dass ehrlich geschrieben wird, was dann passiert. Ihr beide habt das gemacht,
zuma und downtoearth und auf diese Ebene gehören diese Diskussionen.
Sonst weiß ja keiner was los ist. Und die Ohne Medikamente Bipolare, bei denen
irgendwie alles schön ist, geben mal einen Buchtipp. Der dann umstritten ist, aber
alles kann man auch nicht wissen.
Bei dieser Frage sollte man das aber. Und erst dann entscheiden. Wie möchte ich
die Krankheit in meinem Leben haben? Und dann kommen die Medikamente oder
sie kommen nicht.
Bei mir entscheidet das klar die Krankheit, die ich nur mit Medikamenten in meinem
Leben haben will. Könnte ich frei entscheiden, nähme ich auch keine.
Kann ich aber nicht.
Viele Grüße
Cornelia
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.02.21 16:11.