Hallo
man kann durchaus mit Bedarfsmedikation auskommen. Phasenprophylaxe heisst so, weil man sie oft genügend lang nehmen muss, damit der Kreislauf von Phasen unterbrochen oder wenigstens stabilisiert werden kann. und der Krankheit der ihr innewohnende Drive genommen werden kann.
doch es kann auch möglich sein, dass man sie dann langsam reduzieren kann, oder irgendwann ganz ausschleichen kann.
jede Erkrankung ist anders, jede Erkrankung hat ganz eigene Ausprägungen von Vulnerabilität, ganz eigene psychosoziale Faktoren, ganz eigene lebensgeschichtliche Faktoren, sowie auch öfter ganz eigene komorbide Faktoren, weit unterschiedliche Vorlaufsfaktoren, dazu kommen günstige oder weniger günstige Behandlungserfahrungen, Fehldiagnosen, Fehlbehandlungen, Über- oder Unter- bis Fehlmedikation, mangelnde psychotherapeutische Begleitung, die Erschütterung im Selbst, Belastung und Symptome ausgelöst durch die Erfahrung einer psych. Erkrankung etc etc,
oft sind mehrere Faktoren, die wesentlich ungünstig zusammenspielen, für Phasen und Krankheitsverläufe verantwortlich, es gibt wesentliche Unterschiede wie warum und wie stark ausgeprägte Phasen auftreten. Somit sind Veränderungen und somit Recovery an verschiedenen beteiligten Faktoren prinzipiell stets möglich, auch wieder sehr individuell und kaum auf andere übertragbar.
Es ist aus meiner Sicht unsinnig, einzelne Verläufe miteinander vergleichen zu wollen, und daraus vereinfachte generalisierte Empfehlungen abzuleiten.
Insbesondere macht es aus meiner Erfahrung durchaus Sinn, Anläufe von Phasen im Ansatz prophylaktisch mit Bedarfsmedikation zu breaken, dazu muss man aber sich und seine ganz eigene Ausprägung und Vulnerabilität sowie psychosoziale Belastung soweit gut einschätzen können, was oft eher erst in einer späteren Phase von Erkrankung erst möglich ist.
Es macht durchaus sehr viel aus, in welcher realen Lebenssituation jemand steht, wieviel Druck aus realen Lebenssituation auf etwaiges Scheitern der Existenz oder Aufflammen der Erkrankung entsteht. Auch machen bisherige Krankheitserfahrungen viel aus, zu welcher Überzeugung jemand kommt, was oder wie er etwas auf keinen Fall nochmal erleben möchte,
für mich daraus abgeleitet, es gibt wenige generelle Aussagen die genügend Allgemeingültigkeit besitzen, dafür viele äusserst individuelle
Erfahrungen und Bewältigungsversuche.
und es muss wirklich zwischen unterschiedlichen Ausprägungen unterschieden werden.
Danke
lg t