Guten Morgen liebe Milla,
mir ist gerade aufgefallen, dass ich auf Deine Rückmeldungen an mich nicht eingegangen bin.
Das war keine Absicht - bitte, sieh' es mir nach.
Vielen Dank für Deine Komplimente und guten Wünsche!
Danke auch, für die Schilderung Deines Erlebens und Deiner Erfahrungen im Rahmen der psychotischen und
schizoaffektiven Symptome.
Meine Angst vor einem erneuten Psychiatrieaufenthalt basiert auf traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit.
Geholfen wurde mir damals nicht. Vor allem haben mir Erklärungen bezüglich meiner Erkrankung gefehlt.
Dass mir nicht geholfen wurde/werden konnte, lag aber auch an mir - wie ich heute erkennen kann.
Krankheitsbedingt uneinsichtig habe ich mich gegen alle Versuche, die Krankheit zu behandeln, zur Wehr gesetzt.
Besonders Medikamente, die in mein Gehirn eingreifen, waren für mich äußerst bedrohlich.
Bis heute nehme ich nicht einmal eine Kopfschmerztablette.
Mein letzter Klinikaufenthalt in der Uniklinik meiner Geburtsstadt - März bis Mai 2002 - brachte dann die Wende.
Ich bat wegen einer schweren Depression dort selbst um Hilfe. Mir wurde alles detailliert und verständlich erklärt
und ich wurde in die Behandlung mit einbezogen.
Wenn ich - nachvollziehbar aus Angst - etwas nicht wollte, gab es am Ende auch dafür eine Lösung.
Ich wurde zu nichts gezwungen, nicht einmal zum essen (nur noch 42,5 kg wog ich damals).
Am 14. Mai 2002 als genesen entlassen, überdeckte diese letzte, positive Erfahrung die Erlebnisse der Vergangenheit.
Durch meine derzeitige Erkrankung kamen die alten (unverarbeiteten?) Erlebnisse wieder hervor.
Mir war vor der Krankenhauseinweisung überhaupt nicht klar, weshalb ich in die Klinik sollte.
Und ich wußte auch nicht, was in der neurologischen Abteilung (mit mir) gemacht wird.
Diese Unwissenheit/Ungewißheit hatte mich total blockiert.
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Nochmals "danke" für Deine Schilderungen, die mir das zuvor Geschriebene bewußt gemacht haben.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.22 04:22.