Hallo Foris,
mit meiner derzeitigen Erkrankung hat sich die Lärmempfindlichkeit extrem verstärkt.
Auch einfache, normale Geräusche empfinde ich als sehr laut.
An das zeitweilige Einsetzes des Kühlschrankgeräuschs versuche ich mich zu gewöhnen.
Die Wohnküche ist der Raum, in dem ich heize und wo ich mich am häufigsten und längsten aufhalte.
Beim E'-Herd bin ich aufgrund des 'lauten Gerappel" von der energiesparenden Umluft auf Normalbetrieb umgestiegen.
Für den Wasserkocher habe ich noch keine Lösung gefunden, ausser ihn seltener zu benutzen.
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Das Geräusch der Wasserspülung des WC empfand ich schon im Krankenhaus unerträglich.
Allerdings war im dortigen Bad alles aus Glas, Metall und Kacheln.
Hier Zuhause in meinem Bad ist alles enger und aufgrund von Kunststoff und Porzellan gedämpfter.
Auch der Bezug auf dem Klodeckel fängt Lautstärke ab.
Dennoch ... so schnell kann ich das Bad nicht verlassen, wie ich möchte, um das Geräusch nicht hören zu müssen.
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Über solche Dinge nachzudenken bzw. sie berücksichtigen zu müssen, wäre ich ohne den jetzigen Hör-Schaden
und meinen gestreßten, durch den Drehschwindel durcheinandergeratenen Kopf, nicht gekommen.
Auch hier hoffe ich: kommt Zeit, kommt Rat.
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Lärm von Straßenverkehr, Laubbläser, Räsenmäher und Müllabfuhr kann ich so gut wie gar nicht aushalten.
Derzeit nutze ich ein Strickstirnband, innen gefüttert mit Flies, als dämmenden Schutz über den Ohren.
Meine Freundin bemerkt dazu ganz richtig, dass ich das im nächsten Frühjahr bei 30°C und mehr nicht machen kann.
Und Ohrstöpsel im Straßenverkehr, damit gefährde ich mich zusätzlich.
Auch das Einkaufen gestaltet sich recht schwierig. Wenn es verhältnismäßig leer ist, im Discounter und ich nicht viel einzukaufen habe, läßt es sich mit dem Stirnband bewältigen.
Höhere Stimmlagen, schnelles Sprechen, klingt für mich wie unangenehmer Krach.
Verstehen kann ich kein Wort. Ich weiß nur, das spricht jemand.
Im Lebensmittelladen einkaufen, mit dem großen Angebot in Obst und Gemüse, geht nicht mehr.
Ich habe es probiert. Dort ist es zu jeder Zeit von morgens 7 bis abends 19 Uhr rappelvoll.
Es streßt mich total, mich mit FFP-2-Maske, Brille und Stirnband durch die Menge zu bewegen.
Hier erhoffe ich Hilfe, wenn über meinen Antrag auf Prüfung einer Pflegestufe positiv entschieden werden sollte.
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Wie lange genau der Heilungsprozeß des Gleichgewichtsnervs und das Sich-sortieren-im-Kopf dauern wird,
kann niemand sagen. Ich weiß nur: es wird Monate dauern.
Die Lautstärke des bleibenden Tinnitus wird erst am Ende feststehen.
Ich hoffe, dass sich dann auch die Lärmempfindlichkeit insgesamt etwas reduziert.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.10.22 05:36.