Hallo Friday,
Danke für Deine Antwort. Unsere Erfahrungen mit Medikamenten sind wahrscheinlich so unterschiedlich wie wir Menschen. Bei Dir spielen Ängste eine ausschlaggebende Rolle, ich hatte diese nur kurz, als ich mit meiner ersten lähmenden Depression konfrontiert war. es stimmt auch, dass ich mich mit 28 schneller erholen konnte als heute mit 48. Wohl nicht nur weil weniger Energie vorhanden ist, wohl auch weil ich mich eben schon so häufig wieder ins Leben gekämpft habe und die Bandbreite der sich eröffnenden (beruflichen) Möglichkeiten immer schmaler wird. Welche Möglichkeiten? Welche Bandbreite?
Ich habe eine berufliche Reha beantragt und hoffe, dass ich dort eine Maßnahme finde, die zum Ziel einer, wie auch immer gearteten, beruflichen Reintegration führt. Mein alter Beruf kommt nicht mehr in Frage.
Im Moment muss ich mich in dem üben, was ich noch nie hatte: Geduld.
Ein Ehrenamt? Ein Ehrenamt muss ich mir leisten können. Ich bin finanziell zu 100% von meiner Ehefrau abhängig. wenn ich Gundsicherung oder Harz IV bekäme, dann wäre das ggf. etwas anderes. Doch so kann ich nicht ohne berufliche Perspektive ehrenamtlich arbeiten. Das geht nicht von meiner Frau aus, das ist mein ureigenstes Gefühl. So kann ich wenigstens Haushalt und die am Haus anfallenden Renovierungsarbeiten machen um sie zu entlasten.
LG
♂ 48, erste depressive Episode mit 18, Diagnose bipolar 2 mit 28, Medikation: Jatrosom