Ab
ca. 1988 war ich ohne hochpot. NL oder sonstiger PP, nur eben die Schlafmed. Neurocil.
Ab da waren natürlich bestimmte Sensoren wieder auf "High Definition". Aber die kognitiven Leistungen waren auch besser.
Trennung, Scheidung, neue Liebe, Umzüge, Arbeitsplatzwechsel wieder heiraten undundund führten weder in schwere Manien noch in schwere Depressionen.
Meine Stimmungen konnten jedoch sehr rapide wechseln, kurzfristig in Ausbruch und Dauer.
1990 schlug man mir auf einer Reha in Bad Zwesten erstmals Lithium vor. Ich lehnte ab, weil ich sehr viel Schlechtes darüber gehört hatte, u.a. dass man es total nach der Uhrzeit nehmen muss. Mir auch noch am WE den Wecker um 5 oder 6 zu stellen kam einfach nicht in Frage. Und worauf man alles achten musste: nicht zu viel Schwitzen, ausreichend Salz und Trinken undundund. Hat sich ja glücklicherweise bis heute alles relativiert.
Für Erregungszustände, die nicht so einfach in den Griff zu bekommen waren, verschrieb mir eine Ärztin
Tafil, was ich sehr selten nahm, weil es ein Benzo ist. Ich nahm es so selten, dass manchmal das Verfallsdatum überschritten wurde und immer noch mehr als die Hälfte in der Packung war (20 Stück /Pck.)
Wurde der Schlaf massiv schlechter half eine einwöchige Krankschreibung oder auch nur mal.
Ab ca.
1996 Fluoxetin und anstatt Neurocil zum Schlafen
Aponal (Doxepin) Tropfen
2001 mehrere massive lebensverändernde Auslöser führten erstmals in eine ganz klassische Manie.
Ich blieb trotzdem mit einem Psychiater in Kontakt, der mir
Zyprexa geben wollte und mich überreden wollte, für wenigstens 14 Tage in eine Klinik zu gehen. Ich lehnte alles ab, hatte Angst vor NL, egal wie neu die waren und wie wenig die EPMS auslösten.
Für eine Zwangseinweisung reichte es (leider) nicht.
Ich lebte die Manie voll aus bis sich eine Endlosdepression gegen Ende 2001 langsam einschlich und nicht gehen wollte.
Ich reagierte in dieser Depression hysterisch auf alle AD, die mir verschrieben wurden. Ich hatte von jedem sofort sehr heftige Nw. Ich hatte Angst, Angst, Angst, hatte massive Schuldgefühle, konnte nicht mehr schlafen usw. usf.
2002 ging ich dann völlig entkräftet aber immer noch hysterisch drauf, in eine Klinik. Es dauerte etliche Wochen, bis ich wieder einigermaßen schlief.
Atosil half nicht,
Saroten (Amitryptilin) half auch nicht, hatte dafür massive Nw.
Erst gegen Ende des 4monatigen Aufenthalts stellte man erstmals die eindeutige Diagnose BS.
Eines Tages sagte mir das AL von Chefarzt "Sie haben drei Möglichkeiten an Medikamenten, Valproat, Carbamazepin, Lithium. Machen Sie sich selber schlau. Ich erwarte Ihre Antwort nach dem WE."
Da fühlte ich mich doch einigermaßen im Stich gelassen und verarscht. Ich fand hier das Forum und ein Psychotherapeut steckte mir das Büchlein von Mogens Schou zu über "Lithiumtherapie"
Ich entschied mich für
Lithium, das ich bis heute nehme.
Anfang 2003 hatte ich flg. Medis:
Lithium (2,5 Quil. ret. - der Spiegel dürfte über lange Strecken so bei 1,0 mmol gelegen haben), Amitryptilin 75 mg, Trevilor (Venlafaxin) 200 mg, Thyoronajod 75 µg (später 100 und 125 µg, jetzt wieder 100 µg), Tafil 1 mg bei Bedarf
Das Tafil musste ich später ersetzen durch Tavor, weil es am flg. Tag zu schweren Depressionen führte. Ebenso hatte ich mal Zopiclon zum Schlafen versucht, wenn die Schlafstörungen wieder zu heftig waren. Auch
Zopiclon führte zu einem totalen Absacken der Stimmung am Folgetag. Das kann ich also auch nicht nehmen.
2004 raus aus dem Amitryp., rein ins
Seroquel 50 - 100mg.
Mitte 2004 Lithium runter von 1,0 auf 0,8 mmol.
Seroquel 50 mg, Trevilor 225 mg, Cipralex 10 mg (Übergangszeit /Wechsel von Trev. auf Cipr.)
ab 08 /2004 langsames Einschleichen von
Lamotrigin vorerst 25 mg
Ende 2004 war ich bei
150 mg Lamotrigin
2005 irgendwann war ich bei
200 mg Lamo
05 /2006immer noch
Lamo 350 mg, obwohl es nix half und
350 mg Sero, keine AD mehr,
Lithium wie gehabt.
09 /2006 Lamo und Sero müssen runter wg. Nw.
Lamo macht Doppeltsehen und extrem verschwommenes Sehen (Abstand vor dem Fernseher sehe ich über viele Stunden nix mehr, alles wie durch Milchglas)
ca. 2008 Sero PL statt Sero, je nach Zustand 200 bis 400 mg.
Lamo wird ganz ausgeschlichen, außer Nw. nix prophylakt. Wirkung bei Depr.
Trevilor kommt wieder mal rein kurzfristig.
Dann kommt irgendwann
Elontril, erst 150 mg dann 300 mg.
Elontril macht starke innere Unruhe, teils gereizte Stimmung, teils gar depressiv. Nachdem das irgendwann klar war, wird es ausgeschlichen gegen
Ende 2012
2013 im Mai habe ich die Schnauze voll von den Angstzuständen, die zunehmend ständiger Lebensbegleiter sind. Ich informiere mich und gelange zu dem Entschluss, dass ich es mit
Lyrica versuchen will. Mein Doc schlägt mir dieses Medi vor. Es ist ein Antikonvulsivum. Ich hatte einen anspruchsvollen Nebenjob im Bereich Fotografie, der mir einiges abverlangte. Ich hätte zu dem Zeitpunkt alles gefressen gegen die Ängste.
Es schlug auch durch, wie eine Bombe. Bis dahin wusste ich schon gar nicht mehr, wie sich angstfrei anfühlt.
Leider hatte auch dieses Medi inakzeptable Nw. irgendwann. Es machte verschwommenes Sehen und ergänzte sich in einen Nw. mit dem Sero. Ich bekam vom
Sero PL, das ich seit inzw. Jahren nahm, eine Art Vorstufe von RLS, die ich übrigens auch nach Ausschleichen des Lyrica behalten habe, starke Verstopfungen, noch schnellere Gewichtszunahme.
2014 vor einigen Monaten Wechsel von Sero PL auf Sero. Machen übrigens viele Nutzer, dass sie wieder zurück auf das unret. Sero gehen.
Aber auch das Sero behält seine Vorstufe von RLS bei ab 250 mg manchmal und ab 300 mg immer.
Zudem kommt noch eine massive Beschleunigung des Ruhepuls (ohne Sero 60 und mit Sero 80 /Min.).
Ich versuche jetzt meinen Lithiumspiegel von 0,8 mmol auf 0,6 mmol zu drücken, weil ich der Meinung bin, dass es mich in einen dauerhaften subdepressiven Bereich deckelt, seit mehr als 10 Jahren bis auf Ausnahmen.
Und das Sero muss wegen der Nw. runter von den 300 mg.
Ich hab Einiges an Diagnosen durch. Angefangen mit Schizophrenie, dann weiter auf eine schwere Form der Schizophrenie (Hebephrenie), dann irgendwann schizoaffektive Störung undundund. PS waren nie ein Thema.
Da bei mir die Krankheit sehr früh sehr stark ausgebrochen ist, und zwar so, dass man das nicht mehr als pubertäre Probleme abtun konnte, war auch die Diagnostik entspr. schwierig. Bei Ausbruch der Erkrankung in der Pubertät sind Symptome oft nicht einwandfrei einem einzigen Krankheitsbild zuzuordnen. Das entwickelt sich erst später klarer heraus.
Der erste Gedanke lautete natürlich auf Drogen. Das war aber nicht der Fall. Ich nahm keine.
Mein Resumée siehe Teil 3.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.