Heute und auch in der letzten Zeit bin ein Stück da, wo ich sein sollte- einen Großteil meiner Zeit, und dass letztendlich, weil ich richtig medikamentös ausbalanciert wurde. Bei mir geht es nicht ohne.
Ein langer Weg liegt dazu hinter mir. Zehn Jahre bin ich nun bald bei meiner Ärztin in Behandlung, davor andere Ärzte, Wechsel und erst durch Sie die unabdingbare Vertrauensbasis, die sich in dieser Zeit aufbauen konnte.
Psychotisches Erleben, Wahnideen Panikattacken. Manisches durchbrechen in erlebte Übertriebenheit ,Getriebenheit, tiefe Abstürze in Unhaltbarkeit, Depressionen. , nun ihr kennt es.
Ist heute noch genug um auch festzustellen. ich habe mich erfahren, nicht nur depressiv, sondern insbesondere auch so manisch, psychotisch.
Vielleicht wirklich, dass sich das Unbewusste seine Wege gebahnt hatte dadurch, die Wünsche plötzlich erfüllt die man doch so "normal " nicht gewagt hätte, manchmal auch aus gutem Grund. Grenzerfahrungen und die Grenzen viel weiter stecken. Und dann diese Erfahrung des Selbstbewussten, dieses Ich kann das, weil ich es will.
Es ist eigentlich zu fragen, warum man sagt, so landläufig, jemand ist "nicht bei Sinnen" . Ich hatte Halluzinationen , ich hörte und sah Dinge, erlebte nahe stehende Personen , die mir, ganz eigen damit so anhaltende Wirklichkeit waren, dass sie genauso eine Erinnerung sind, wie die anderen Dinge, welche wirklich waren. Und das , weil die Reize durch mich selbst und meine Sinne erschaffen worden sind, oder nicht ?
" Sinnvoll", nun das ist wieder anders.
Ich habe mir innerhalb oft gewünscht, ich könnte die psychotischen Ströme ein wenig besser lenken, um mir Utopia zu schaffen-dann auch wie die Wirklichkeit. Kein Unterschied, der mir in diesem Zustand auffallen hätte können, nur den anderen halt von denen man niemand braucht, wenn man erdachte Konstrukte und Menschen um sich hat.
Erst die Entscheidung, Clozapin zu nehmen, brachte die Wende zurück aus dem Wahn. Ich konnte auch nicht mehr, denn mir war es ergangen wie jedem Psychotiker : Erst sind die Wahninhalte freundlich und willkommen, doch dann wenden sie sich in etwas Bedrohliches und durch ihre Beständigkeit zu etwas kontrollierendem.
Ich habe die Zeit danach, als ich raus war, mir oft ganz kurz das Ganze doch zurück gewünscht, aber immer seltener . Ist auch hier im Jetzt , in der "Realität" im Ganzen doch mein sehnlichster Wunsch, wie ich jetzt entdecken kann. Compliance in der Behandlung entsteht nur dadurch.:
Man muss sich die Frage beantworten lernen nach der Diagnostik: möchte ich das bestmögliche für meine Möglichkeiten erreichen? Werde ich trotz Rückschlägen das Ziel beibehalten, so insgeheim in Phasen, in denen ich zurück zur Mitte bin ? Lasse ich es zu, dass meiner Schwerbehinderung bestmöglich abgeholfen wird,
jetzt nicht nur durch und bestehend auf Medikamenten,
sondern auch vom Kopf her ?
Oder sperre ich mich innerlich deshalb gegen die Verbesserungen, die durch Medikamente und ebenso andere lohnende Ansätze möglich wären, weil ich - und solcher Art Menschen gibt es auch,
mich lieber in die Rolle des psychisch Erkrankten so einfüge,
dass am Ende so etwas mir gesagt wird wie " Sie sind austherapiert" ,
weil unter dem Umständen deshalb keiner mehr Hilfestellung anbieten kann oder möchte ?
Ich bin der Überzeugung, dass erst, wenn ich die Lebenserfahrung hätte, die es braucht, um von "Natur" aus immer im antizyklischen Verhalten den Phasen entgegenzuwirken, und alle äußeren Umstände unterstützend dazu geordnet wären, ich nach ein paar Jahrzehnten vielleicht auch ohne Medikamente zurecht kommen könnte. So denke ich es für mich. Ich persönlich halte es aber für möglich, dass ich das nicht erreichen kann und ich mein Leben lang daher meine Medikation beibehalten muss.