1977 /78 (17 Jahre alt) Erstbegegnung mit einem Benzo (ich glaub Lexotanil). Es half überhaupt nicht. Da ich Angst vor Psychopillen hatte, spülte ich die ganzen Tabletten im Klo runter
Haldol ambulant ohne Aufklärung evt. Nw. aufgrund starker ins langsam psychotisch abwandernder Zustände
Nw. schwere EPMS, u.a. Zungenschlundsyndrom, Schiefhals u.v.a.m.
Erste Hilfe in Klinik - kam sofort dran -
Akineton i.v. - Nw. Verwirrtheitszustände, Aufgedrehtsein, 36 Stunden kein Schlaf
Klinikaufenthalt Krisenintervention, gute Versorgung aber wieder
Haldol, Imap, keine Ahnung was sonst noch, wieder starke EPMS in Beinen und Armen
1979 schwere Psychose, der 3. Weltkrieg ist ausgebrochen, Berlin ist ein riesiges Schiff, archeähnlich, was uns nach Amerika in Sicherheit bringt. Daher hatte ich kaum Angst.
Die Fahrstuhlfahrt in den ich glaub 7. Stock war sehr beängstigend. Ich kann mich nicht mehr erinnern wieso.
Wieder
Haldol, dann Imap, dann Fluanxol, alles Depot, was ich für ca. 18 Monate weiternahm. Nw. ständiges auf der Stelle trappeln, konnte nicht stillstehen. Ist vlt. auch im übertragenen Sinne zu sehen, dieses auf der Stelle treten.
Und wieder mehrfach Akineton i.v.
Nochmal kurzen Klinikaufenthalt woanders. Der war besonders schlimm, weil die mich mit
Haldol zukippten, obwohl ich gar nicht mehr psychotisch sondern depressiv war. Akineton wurde mir verweigert. Es war die Hölle. Meine Eltern kamen, um das zu klären. Mein Vater drohte damit, das Schwesternzimmer in einen Schutthaufen zu verwandeln, wenn mir nicht sofort geholfen würde. Zack, hatte ich mein
Akineton. Es war eine traumatische Erfahrung.
Meinen Vater hatte man nicht deswegen gleich da behalten, hahaha....
Meine Ausbildung wurde verlängert wegen 9monatigem Ausfall. Erstmals ewig lange Depressionen mit Suizidversuch.
1981 Absetzen des
Fluanxol wegen starker kognitiver Einschränkungen. Ich wollte meine Ausbildung aber schaffen. Alles in Absprache mit der damaligen Ärztin. Ich kam grad so durch die Prüfung, weil ich eigentlich jahrelang nur schwer was gerafft hatte in der Ausbildung wegen dem
Fluanxol Depot.
Schwierige Beziehung gehabt mit damals schon Schwerstalkoholiker (22 J. alt), der sich viele Jahre nachdem wir keinen Kontakt mehr hatten aufgehängt hat.
1982 erstmals rückblickend betrachtet eindeutige Manie mit Psychose. Bis dato dann längster Klinikaufenthalt (4 Monate). Ich wurde auf
Decentan Depot 14tägig eingestellt, ebenso ein hochpotentes NL, was aber ein etwas moderateres Nw.profil hat.
Seitdem hatte ich "nur noch" Blickkrämpfe, und zwar am häufigsten die Tage nach der Spritze, dann aber noch bei Aufregungen, auch bei positiven Aufregungen. Z.B. musste ich einige Male schöne Unternehmungen abbrechen, weil ich Blickkrämpfe bekam, die äußerst schmerzhaft sein können.
Aber ich lebte damit, hatte Angst wieder zu erkranken.
Akineton wurde mein ständiger Begleiter. Eher vergaß ich meine Zigaretten als das Akineton. Das vergaß ich niemals. Die nächsten 6 Jahre nicht.
Nach der Klinik ging es mir erstmal gut. Dann stürzte ich ab in eine sehr schwere Depression. Diese Phasen dauerten alles zusammen 2 Jahre incl. Suizidversuch wegen gescheitertem Wiedereinstieg ins Arbeitsleben.
Zum Schlafen nahm ich in geringer Dosierung
Neurocil Tropfen
1983 Ein TK-Aufenthalt machte mich arbeitsfähig, und zwar Vollzeit für viele Jahre mit zuletzt gen. Medikation
1987 /88 anlassbedingt Arzt gesucht, der mit mir zusammen das
Decentan Depot ausschleicht. Ich fand auch einen in meiner Nähe. Schon damals war Augenhöhe für ihn kein Thema sondern selbstverständlich. Wir gingen sozusagen gemeinsam raus aus dem Decentan über einen Zeitraum von 1,5 bis 2 Jahren.
Das
Neurocil behielt ich als Nachtmedikation bei.
Fortsetzung folgt.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.