Hallo - als erfahrene Ex-Manikerin geb ich hier mal meinen Senf dazu :-)
1. Es bringt rein gar nichts, einen Maniker zu besuchen und viel mit ihm zu reden. Da wird man selber verrückt, verletzt, und verstört. (3-V-Regel). Außerdem kann ihn das total triggern und es geht noch viel mehr Porzellan kaputt.
Man lasse ihn in der Geschlossenen in Ruhe, bis die Ärzte der Meinung sind, es macht Sinn, ihn zu besuchen.
2. Er ist schwer krank, Ärzte und Pfleger geben ihr Bestes, die Medikamente müssen wirken und das dauert eben. Er ist gut versorgt und wird geschützt.
3. Wenn er entlassen wird, fängt die RICHTIGE Arbeit an. Medikamente nehmen, ausnahmslos, Kontrolltermine einhalten, er muss seine Krankheit verstehen, akzeptieren, sonst wird er die Medikamente irgendwann ablehnen. Das dauert seine Zeit, denn das kann niemand für ihn tun. Da hilft auch kontrollieren nichts, ganz egal wie schlau der Partner ist, der Betroffene ist schlauer.
4. Dann irgendwann wird er im besten Fall bereit sein, sich einer Psychotherapie zuzuwenden, wenn das Vorhergenannte gut läuft. Das alles muss er selbst entscheiden. Es nützt rein gar nichts, wenn da ein Partner ist, der die Termine schon am Zettel hat, kaum dass er zur Tür reinkommt. Und es nützt noch weniger, wenn der Partner die Weisheit mit Löffel gefressen hat und ihm über den Kopf schüttet. Das ist nur demütigend und nervt unheimlich.
Das sind meine eigenen Erfahrungen, es ist meine Meinung, ich habe der Einfachheit halber von "dem Maniker" gesprochen, meine aber mich selbst. Ich habe einige Runden gedreht, ich weiß wovon ich rede.
Summa summarum gebe ich Lichtblick recht, ich sprech es halt deftiger aus, man möge mir verzeihen.
Dir viel Kraft für deine Beziehung,
lg. Michelle, bipolar I