Ohje, ich will natürlich niemanden vor mir hertreiben.
Mache ich aber glaube ich auch nicht. Ich treibe bei der Arbeit an. Nicht die Arbeit selber, aber ich drängele immer drauf, dass es Fortschritte gibt.
Das mache ich seit Februar/März ganz bewusst, weil es vorher niemand gemacht hat und alle immer nur gemeckert haben. Einerseits sind die Kollegen mir dankbar, dass ich was in Bewegung setze, andererseits sind sie natürlich genervt, sobald sie selber mehr gefordert sind. Aber ich habe gelernt, hartnäckig zu sein.
Die anderen nicht zu überfordern muss ich jetzt lernen. Ich bin doch vorher nicht davon ausgegangen, dass sie meinen dürftigen Gedanken nicht folgen können. Ich hielt das für Unwillen, Ignoranz und Faulheit. Jetzt sieht das natürlich anders aus und ich werde rausfinden, wie ich nun damit umgehe.
Meinen Ex-Kollegen haben sie aber entsorgt. Wir beide zusammen waren too much fürs Team. Leider. Natürlich gibt es Gemunkel, dass wir ein Paar wären. Es gab Gemunkel, er sei drogenabhängig und ich ihm hörig und er verarsche mich von vorne bis hinten... jetzt jammern sie rum, weil die neuen Köche nicht zwanzig Essen gleichzeitig schicken und dabei die Küche in Ordnung halten können. Tja.
Inzwischen hab ich aber auch erfahren, dass er, wenn ich da war immer viel ruhiger war. Wenn ich nicht da war, gab es Gezeter. Eine ganz komische Geschichte ist das.
Er hat niemanden vor sich hergetrieben. Er war der erste in dem ganzen Laden, der mich in meiner Position als stellvertretende Küchenleiterin ernstgenommen hat. Und das, obwohl er selber Küchenmeister ist und ca.300 Küchen mehr gesehen hat als ich. Wahrscheinlich war auch das das Problem. Der kommt hier rein und nimmt die ernst, müssen wir die jetzt am Ende auch ernst nehmen oder was?
Zusammen konnten wir unglaublich schnell und sauber arbeiten, mit einem Grinsen im Gesicht, ohne Worte, nur mit Augenkontakt. Nebenbei haben wir uns im größten Stress über Gott und die Welt unterhalten.
Sah dann wahrscheinlich nach außen so aus, als würden wir es uns irgendwie zu einfach machen, denn sonst wäre es ja nicht möglich, bei solchem Stress auch noch zu schnattern und zu grinsen.
Wir sehen uns noch regelmäßig und es ist jedesmal ein Segen für uns beide. Nur deswegen hab ich dann auch den Test gemacht. Weil es mich ganz schön überfahren hat: mit dem kann ich in Harmonie und mit allen anderen ist es immer ein Krampf, warum ist das so!?
Wie schon gesagt, ein paar Wochen bin ich jetzt erstmal nur noch hochbegabt :-D Dann krieg ich irgendwann nen Dämpfer und das Pendel pendelt sich langsam aus. Da mach ich mir keine Sorgen.
Mir sind grundsätzlich alle Menschen gleich lieb, aber ich kann keine Energie mehr drauf verschwenden, mich anpassen zu wollen. Es kostet viel zu viel Energie und nach 41 Jahren weiss ich auch: es bringt nichts, ich werde immer der Freak sein für die. Immer. Jetzt wissen sie aber auch, warum und da könnte man meinen, sie wären mir gegenüber auch zu ein bisschen Nachsicht verpflichtet. Für zwischenmenschliches braucht man keinen hohen IQ.
Sumosimi
Taat du nee borom djogol, so djoge mu topola.