Was zum Henker soll daran überheblich sein? Es klingt nur dann überheblich, wenn man davon ausgeht, dass Hochbegabte etwas besseres sind, wie das Wort leider impliziert. Sind sie nicht.
Es geht ums Anderssein und die Art des Andersseins.
Hochbegabte verarbeiten Reize und Informationen komplexer. Und scheitern dadurch an den einfachsten Dingen. Passiert mir auch.
Ein Beispiel: in der Reha wurde mir ein Bild vorgelegt, da waren ein Apfel, eine Sonnenblume, eine Banane und eine Sonne zu sehen. Was passt nicht dazu? Ich bin gescheitert. Jeder Depp (sorry!) hätte sofort gesehen, dass es die Banane ist, weil sie nicht rund ist. Ich aber dachte: Banane, Apfel, Blume - Botanik, Sonne fällt raus. Dann dachte ich: Banane, Sonne, Sonnenblume - gelb, Apfel fällt raus. Dann dachte ich: Banane und Apfel sind Obst, aber es soll ja nur eins nicht passen. Und dann hab ich nix angekreuzt. Zu kompliziert gedacht, zuviel in Betracht gezogen, zuviele Perspektiven.
In der Schule hab ich öfter mal Null Punkte für eine Aufgabe bekommen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass die Antwort so einfach sein könne.
Und nur weil du einen hochbegabten Freund hast, bist du wohl keine Expertin auf dem Gebiet, entschuldige bitte, aber ich finde es nicht gut, von einem Hochbegabten, wie du ihn kennst, darauf zu schließen, wie jemand sein müsse, um hochbegabt zu sein und dass er auf keinen Fall hochbegabt sein könne, wenn er drüber redet. Das ist doch totaler Schwachsinn und du weisst das. Wahrscheinlich behält er seine Hochbegabung für sich, weil er genau solche Reaktionen zu genüge kennt.
Sumosimi
Taat du nee borom djogol, so djoge mu topola.