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Ich würde mir wohl ziemlich schnell ziemlich dumm und ziemlich wertlos vorkommen....
Siehst du! Und was denkst du, wie bin ich mir immer vorgekommen? Genau so. Dumm und ziemlich wertlos, wie man sich vorkommen muss, wenn alle anderen nach scheinbar geheimen Regeln agieren, die man selber nicht kennt.
Der Mensatest verschafft mir erstmal Gewissheit, damit ich weiss, ob meine Probleme wirklich daher kommen.
Und dann muss ich mich daran machen, einer ganz bestimmten Person das auseinanderzusetzen, nur dieser einen bestimmten Person. Weil die mich grade nicht mehr versteht und Verhaltensweisen von mir falsch deutet.
Mir geht es seit meiner Spätsommerhypo letztes Jahr sehr gut. Irgendwie so, als hätte ich mich gefunden und wäre erwachsen geworden. Damit kommen meine engsten nicht so gut klar. Ein Psychiater hatte mir das mal prophezeit, dass ich in meinem Umfeld auf Widerstand stoßen würde, wenn es mir mal so gut geht, dass ich ich selber sein kann. Weil ich sehr viel Kraft habe.
Die Person weiss von der bipolaren Störung und meinte schon vor Wochen, ob ich meine Pillen bräuchte. Das rührt mich einerseits, aber andererseits war es natürlich voll daneben. Und das muss ich klären. Die Person kennt mich eigentlich nur dysphorisch, hypo und subdepressiv. Subdepressiv am meisten, da bin ich schön pflegeleicht. Und jetzt muss ich der Person beibringen, dass ich so, wie ich jetzt bin, normal ich bin.
Und es Aspekte meiner Person gibt, die sich nicht mit Pillen regeln lassen.
Dafür brauche ich eben auch die Bestätigung.
Natürlich besorge ich mir aber auch noch einen großen Zylinderhut, auf den ich meinen IQ dann sticken lasse, sollte er auch nur bei 110 liegen.
Du hast beim zweiten Durchlesen keine echte Arroganz gefunden. Das reicht mir.
Ich verstecke mich nicht mehr, das hab ich lange genug gemacht.
Ich habe eine Bekanntschaft gemacht mit jemandem (Kollege), der sich auch nicht versteckt. Und das war als ob ich einen lange vermissten Teil von mir wiedergefunden hätte.
In einem anderen Zusammenhang hieß es auch mal, ich sei arrogant. Weil ich im anderen Lokal unserer Chefs eine Spezialsoße, die ungenießbar war, mit den Worten "die sollen se mal selber essen" zurückgehen ließ. War natürlich ein riesen Skandal. Die Chefs wurden involviert. Der Kollege (der dabei war und der die Soße auch gekostet hatte, mit dem ich sogar noch beratschlagt habe, dass wir das sagen MÜSSEN, aus Kollegialität) sagte: "Wieso sollst du denn nun arrogant sein? Weil du weisst, dass du deine Arbeit gut machst?"
Offen seine Meinung zu sagen und seinen Standpunkt klarzumachen, das gilt heute schnell als arrogant, vor allem bei denen, die die Wahrheit nicht hören wollen.
Wie kann ich es mir denn auch bloß rausnehmen, ehrlich zu sein? Unerhört!
Wer mich kennt, weiss, dass ich alles andere als arrogant bin.
Ich hab in 16 Tagen 17 Schichten geschoben und mir geht es gut, ab der neunten Schicht war ich so im Flow, dass ich mich jetzt fast besser fühle als nach einer Vier-Tage-Woche.
Wer will, der kann auch darin Angeberei finden. Aber es ist nunmal die Wahrheit.
Sumiosimi
Taat du nee borom djogol, so djoge mu topola.