Hallo Sumosimi,
habe mir meinen Text nochmal durchgelesen und finde ihn selbst jetzt etwas kategorisch.
Bei mir ist es so, dass die Kombi dazu führt, dass ich vor allem im Job in Konfliktsituationen mich verantwortlich fühle. Ich spüre das früher und deutlicher als andere, gleichzeitig habe ich die Fähigkeiten zur Lösung. Das ist fatal, weil ich dadurch regelmäßig meine Grenzen überschreite - bis zum Burn-Out (aktuell). Gleichzeitig bin ich frustriert, dass die anderen so "blind", ignorant und "faul" sind, dass das immer an mir hängen bleibt.
Und hier kommt jetzt das ins Spiel, was ich in meinem ersten Post meinte: ist das so, weil ich hochsensibel und hochbegabt bin? Oder weil ich mit einem extremen Leistungsdenken erzogen wurde? Oder weil ich ein gewisses Helfer-Syndrom habe und es mir leichter fällt, mich um andere statt um mich zu kümmern? Oder...
Das stimmt alles irgendwie. Und hilft trotzdem nur bedingt weiter, weil das alles dazu neigt, mich zu pathologisieren.
Wichtig für mich ist zu lernen, dass die Atmosphären und Untertöne, die ich schneller spüre als die meisten, real sind. Dass es mein Recht ist, darauf nicht zu reagieren, wenn es eigentlich die Stimmungen und Probleme anderer sind. Dass andere einen (positiv) überraschen können, wenn ich Ihnen ihre eigene Verantwortung überlasse. Dass es für mich entspannend ist, wenn ich mein Tempo verlangsame (habe eine sehr schnelle Auffassungsgabe). Mehr noch: wenn ich langsamer bin entstehen Freiräume für Schönheit.
Für mich ist es wichtig, das alles nicht mit "Labels" zu versehen, weil das mich deutlicher von anderen ("normalen") Menschen trennt. Die haben auch ihre Eigenarten, die es zu entdecken gilt. Das "Besonders Sein" ist mir zu anstrengend und verschließt meinen Blick dafür, dass das alles einfach "normal" ich bin.
Und nicht irgendwas, das ich abstellen oder regulieren muss.
Viele Grüße,
Bupu
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.05.15 10:05.