Hallo ihr Lieben,
zur Abwechslung will ich heute mal was Positives berichten, von gestern. Was nämlich dabei rauskommen kann, wenn Verstand und Herz Hand in Hand arbeiten - gleichberechtigt, auf einer Ebene.
Nachdem es mir ja vorgestern so schlecht ging (Angst, ihn zu verlieren, Angst, alleine nicht leben zu können, Angst, mein Weg könne falsch/egoistisch sein) und nach dem Meeting sooo viel besser, im Grunde sogar (fast) gut,
wusste ich - ohne wenn und aber -, dass mein Weg richtig ist und unendlich wichtig jetzt für mich. Und dass ich ihn weiter gehen werde. Egal, was wer auch immer dazu sagt oder meint. Mit Sicherheit ein Grund dafür, dass es mir gestern recht gut ging.
Als es mir schlecht ging, ich mich also (in meiner Angst) abhängig und unsicher fühlte, hab ich ihn nicht angerufen (und darauf bin ich stolz). Gestern, als ich also mehr in mir ruhte und meines Weges sicherer war, konnte ich erstens mich selbst und zweitens meine Liebe zu ihm auf eine andere Weise spüren. Ich weiß, dass der Pawlowsche Hund nicht von heut auf morgen verschwindet, dafür ist das Muster zu alt. Aber gestern war er halt nicht da. Ich war ruhig, meiner (halbwegs) sicher und spürte: Liebe.
Da hab ich ihn angerufen und gesagt: Magst du mit mir einen Kaffee trinken, einfach so, auf meinem Balkon? Erstmal war er völlig konsterniert, vermutlich hatte er mit allem gerechnet, nur nicht mit einer Jakkie, die ihn einfach freundlich-liebevoll zu etwas Nettem einlädt, ohne auf Vorausgegangenes zu re-agieren. Nun, er hat dann schon noch mal kurz versucht, ein paar meiner Knöppe zu drücken... "Wenn du mich jetzt davon überzeugen willst, dass dein Weg richtig ist und meine Sichtweise falsch, dann brauchen wir uns gar nicht zu unterhalten." Hab ich dann ganz ruhig gesagt: "Du, Schatzi, ich muss und will dich von gar nix überzeugen. Ich brauch mich nämlich für nix zu rechtfertigen. Will ich auch gar nicht. Ich weiß, dass mein Weg richtig ist und werde ihn weiter gehen, auf jeden Fall. Ich
muss davon auch nicht reden. Weil ich dich liebe, fände ich es nur schön, dir von meinen Erfahrungen und Empfindungen, die ich grad durchlebe, einfach erzählen zu können. Mit-teilen halt. Muss aber nicht sein. Es geht mir gut, sehr gut. Ich weiss, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Du - wir können auch einfach so zusammensitzen und ein bisschen plaudern..." Nun, watt soll ich sagen - nachdem ich es also geschafft hatte, so klar und deutlich und (hm?) 'autark' (?) rüberzukommen, hat er auch (endlich!) mal anders reagiert als sonst.
Ich hatte klar gemacht, dass ich NUR von mir ERZÄHLEN will, mit-teilen, was gerade bei mir abläuft, was ich erlebe und fühle. Keine Verteidigung, keine Rechtfertigung, keine Begründung.
Tja, da hat er sich plötzlich drauf eingelassen. Hat gefragt, nach den AA, war interessiert, hat versucht nachzuvollziehen, was AA mir gibt und geben kann und warum. Kein Tönchen mehr von 'gescheitert, kranke Strukturen' etc. Er war OFFEN für mich. So offen wie ewig lange nicht mehr.
Wir haben dann über eine Stunde miteinander geprochen (am Telefon) und waren BEIDE am Schluss der Meinung, dass es ein schönes, gutes Gespräch war - wie lange nicht. So kann es sich lohnen, die Angst auszuhalten und bei sich zu bleiben, zu sich zu stehen... Wie gesagt, der Pawlowsche Hund stirbt nicht so schnell, da muss ich aufpassen. Und seine Struktur, mir "den richtigen Weg weisen" zu wollen, wird er auch nicht so schnell von heute auf morgen ablegen.
Aber was eben klar wurde gestern, war, dass erstens auf beiden Seiten noch genug Liebe ist, um JETZT nicht aufzugeben, und dass es scheinbar auch gesunde, neue, lebendige Früchte trägt, wenn ich bei mir bleibe und ganz ganz bewusst darauf achte, mich NICHT zu rechtfertigen. Ich hab ihm gestern (in Liebe) gezeigt, dass ich bereit bin, ihm zu erzählen, ihn teilhaben zu lassen. Und dass es jetzt eine Chance für uns beide gibt, gemeinsam zu wachsen. Bis auf Augenhöhe. Und ich glaube, ich habe ihn erreicht.
Zumindest gestern. Jetzt heißt es für mich, weiterhin sehr sehr achtsam sein, genau den Weg weiter zu gehen. Auch wenn Angst oder Druck (Rückfall in alte Strukturen) wiederkommen werden. Und das werden sie. Genauso wie der Suchtdruck. Durchatmen. Weitermachen. Ach ja: Ich bin trocken. ;-)
Danke für's Lesen, ihr Lieben. Gruß, Jakkie
Gruß, Jaqueline
Alles ist für was gut.
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„Ein Tropfen Liebe ist mehr
als ein Ozean Verstand.“
(Blaise Pascal)