Hey Ihr Lieben,
Ich möchte noch ein wenig „lernen“.
Die Manie meiner Frau dauert an.... ich weiß echt nicht wie lange das noch geht....
Ich bin auf der Suche nach jemandem, bei dem die Manie nicht mit Psychosen in der Klinik geendet hat, sondern „einfach so“ zuhause.... quasi „unbehandelt“.
Ja sie nimmt Quetiapin wohl 150-200mg am Tag, wenn sie es denn nimmt.... aber wohl eher zum Schlafen und nicht aktiv, in hoher Dosierung gegen die Manie. Sie sagt von sich die Manie sei vorbei (seit September, was Blödsinn ist weil alles skurrile erst ab Oktober stattgefunden hat). Im Nebensatz erklärte sie, dass sie am Mittwoch wieder bei ihrer Therapeutin ist (eigentlich hatte sie die Therapie abgebrochen, das war zumindest mein Stand)
Ich bin nicht der Einzige, der ihre Ideen, ihr Wesen (weiterhin wesensverändert - starre Augen, leeres Gesicht, sieht verzweifelt und erschöpft aus, keine Ausstrahlung mehr), was sie so erzählt und was sie für Ideen hat als „manisch“ betitelt. Auch unsere Familie, ihre Freundinnen (1-2 hat sie ja noch), Leute aus unserem Umfeld, ihre Ex-Arbeitskollegen und viele Leute von diversen Institutionen erkennen ihr Leid.
Ich bekomme hier ganz viel Zuspruch dafür bin ich meeeega dankbar. Ich weiß, Zähne zusammenbeißen und weiter durch den Sturm. Das „Aufwachen“ wird kommen und mit etwas Glück ist sie „die Alte“. Es liegt ein langer Weg vor uns, wenn sie will, wenn ich dann noch kann.... dann hat unsere Familie, unsere Ehe eine Zukunft.
Ich habe schon gehört „sie wird dir irgendwann sehr dankbar sein, dass du noch da bist“. Ich habe auch schon von Manikern gelesen, dass sie enttäuscht waren, wenn der gesunde Partner in der Manie „abgehauen sind“, aus Selbstschutz oder weil man nicht damit klar gekommen ist, das respektiere ich natürlich.
Noch habe ich die Kraft, ich sei „resilient“ - könne so krasse Dinge wegstecken, ja das kann ich, mir geht es gut. Ich arbeite ohne Beeinträchtigungen, bin mit voller Energie für eine Jungs da, kriege den Haushalt geschmissen. Ich könnte in letzter Konsequenz alleine klar kommen, diese Sicherheit habe ich (müsste natürlich meinen Job anpassen, aber das liegt in der Zukunft).
Ich bin oft einsam, denke an die tolle Zeit die wir hatten, an Urlaube, Ereignisse, auch aus jüngster Vergangenheit.... habe dann Liebeskummer, überlege, ob ich was falsch gemacht habe.... dann finde ich meistens wieder zu Stärke... die Krankheit ist Schuld, ausschließlich.... ich habe mir nichts vorzuwerfen, wir waren glücklich, nicht nur ich, wir. Sie war sogar diejenige, die damit hausieren gegangen ist.... es macht alles keinen Sinn...
Ich schweife ab.... findet sich jemand, bei dem die Manie „so endete“? Also ohne Klinik? Wie muss ich mir das vorstellen? Ist das ein Prozess von mehreren Tagen, Wochen? Oder doch von „heute auf morgen“. Mit Normalphase oder direkt in die Depression? Ich weiß diese Frage ist so individuell zu beantworten wie der Mensch selber, aber vielleicht teilt ja der ein oder andere mit mir seine Erfahrungen oder Erlebnisse, gerne auch per PN, wenn es zu privat ist.
Ich möchte einfach wissen, womit ich rechnen kann/muss. Außerdem tut es immer gut von erfolgreichen Geschichten mit stabilen Menschen zu hören.
Liebe Grüße euch!
Rouvi