Du brauchst Dich nicht blamiert fühlen,
ich habe hier auch mein Herz ausgeschüttet.
Am Anfang der Erkrankung meines Mannes sehr viel, so allein und allein gelassen habe ich mich
gefühlt. Dieses Schmerzliche zu ertragen, die schlimmen Veränderungen, die Ungewissheit nimmt
denke ich fast jeden Angehörigen den Boden unter den Füßen weg. Ich denke, da kann nur ein
Angehöriger selbst mitsprechen, der es miterlebt hat. Ich habe auch beruflich Erkrankte betreut,
auch wenn ich mich leider oftmals auch da schwer abgrenzen konnte, ist es nicht vergleich bar,
um die emotionale Nähe zu den Angehörigen.
Die Hoffnung wie Du schreibst, kann Dich tragen. Mich hat sie viele Jahre getragen, trotzdem ist
es gut, nicht ganz die mögliche Tragweite einer andauernden Trennung und ständigen, wiederkehrenden
Phasen auszuschließen. Wenn Du immer schaust, wer gerade an ihrer Seite als Partner ist, denke ich,
machst Du es Dir noch schwerer.
Mir hat der sozialpsychiatrische Dienst zu keiner Zeit geholfen. Die schlimmsten Äußerungen werde ich nie
vergessen, ...wir sind nicht ihr persönlicher Hilfssheriff, oder gehen sie mal mit ihren Mann zur Eheberatung,
obwohl sie wussten, dass er in einer manischen Phase ist und wir schon geschieden waren.
Das tat weh und auch wenn es nicht erwünscht sein sollte, werde ich es trotzdem schreiben.
So ist es einmal raus und es steht schwarz auf weiß.
Was mich wirklich über viele Jahre getragen hat, das war mein Therapeut. Ihn danke ich von ganzem Herzen.