Hey,
hier mal ein kleines Update.
Meine Frau hat ja nun eine Wohnung im Nebenort. Und wohl einen Job in einer Krippe ab Januar (ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dort auch nur eine Woche „überlebt“ so wie sie drauf ist, grausam für die kleinen Seelen dort....).
Seit ein paar Tagen schreibt sie wieder paar Dinge. Sie will „Gütertrennung“, eigentlich der falsche Begriff, sie möchte gerne weitere Sachen aus unserem Haus.
Ich habe ihre Nachrichten eigentlich weitestgehend ignoriert. Sie hatte vor paar Wochen ja auch schonmal solche Anwandlungen.“Melde dich, es ist wichtig“, danach ging es schon Richtung „wenn du dich bis morgen nicht meldest gehts an meine Anwältin“, ich blieb ruhig.... dann kam aber „wach endlich auf, bitte!! Du schadest uns allen mit deinem Verhalten“... Moment... habe ich das zu ihr gesagt oder sie zu mir?!.... da ist es ein wenig mit mir durchgegangen.... diese ver-rückte Ansicht... wow!
Ich habe mich also hinreißen lassen ihr einen relativ langen Text zu schicken.... objektiv und weiterhin ohne böses Blut, aber schon deutlich. Ich habe ihr nochmal klar gemacht, was gerade alles schief läuft und „was sie schon angerichtet hat“ (rein objektiv). Habe mich wieder auf „keine Zugeständnisse“ eingeschossen, „lass dir helfen“ und auch viel emotionales „ich bin für dich da...“ Parolen. Bring nicht viel, vielleicht gar nichts, mir war aber irgendwie danach. Sie antwortete „ich will dich nicht zurück, nie wieder, nie...!“. Mit der Antwort habe ich gerechnet, ich kann sowas abschütteln. Gefühlt ist „der Text“ für später gedacht. Wenn sie vielleicht doch ins Zweifeln kommt bzw. es Richtung Depression geht (was ich ja schon fast hoffe... so fies das klingt). Vielleicht greift sie dann zum Handy liest den Text und findet in ihren Heimathafen zurück.
Heute war dann der Tag, das erste Wiedersehen mit den Jungs.... ich hatte alle 3 gut vorbereitet. Heute morgen wollten die beiden großen nicht (4, 5 Jahre).
Meine Schwester war ja vom Gericht als Aufsichtsperson bestimmt worden. Einerseits bin ich ja froh, wenn der Kontakt so wenig wie möglich ist, andererseits sieht es dann so aus als würde ich den Jungs das eingeredet haben... der Große will typischerweise oft auch nicht in die Kita oder spazieren gehen, aber wenn man dann los zieht ist alles toll und super. Leute mit Kindern kennen das!
Naja, den Großen konnten wir dann doch überzeugen. Der kleine war auch dabei, nur der mittlere wollte nicht, das ist ok. Sie bekamen noch was zum Nikolaus und einen Schokoadventkalender. Naja, das Treffen war auf 30min beraumt und verlief ohne große Zwischenfälle. Meine Schwester ist im medizinischen Bereich tätigt und wohnt mit ihrer Familie im selben Haus wie meine Eltern, also war Corona auch da ein Thema, alle Beteiligten wussten das, in einem kurzen Moment „nutze“ meine Frau allerdings die Chance und küsste die Jungs, echt doof, aber irgendwie auch menschlich... es war jedenfalls anders abgesprochen, keine Ahnung....
Die Jungs waren natürlich begeistert über die Geschenke. Sie wurden auch gefragt, ob sie wissen warum mama nicht mehr zu Hause ist. „Ja, weil du eine unsichtbare Krankheit hast Mama“ - „nein Mama und Papa verstehen sich nicht mehr so gut“ - „hä?! Aber du hast Papa doch doll lieb, Mama das sagst du nur weil du eine Krankheit in deinem Kopf hast, du bist so krank, du rauchst sogar, igitt“... Oh man... mein kleiner Pups ey, der versteht schon sooooviel, obwohl ich mit den Kindern natürlich über keine Details rede.
Meine Schwester schrieb mir während des Treffens kurz. „Oh man... echt wahnsinnig was sie hier erzählt... die Arme... jetzt ist sie im Nebenzimmer und baut eine Lampe auf, die Jungs sind bei mir...“ Ich solle mir „keine Sorgen“ machen - meine Frau sei weiterhin manisch und nicht wieder gesund. Man muss dazu sagen meine Schwester ist das erste mal auf sie getroffen seit der Manie, sie kennt meine Frau also so noch gar nicht und konnte dementsprechend gut einschätzen „was los ist“.
Naja Liebe Grüße euch! Und danke für soviel Anteilnahme. Auch per PN! Danke euch, wirklich!
Gruß
Rouvi