Das Wechselspiel zwischen traumatischen und psychotischen Symptomen ist ne komplexe Sache. Psychotische Symptome können zu traumatischen Erfahrungen führen. Und traumatische Erfahrungen zu psychotischen Symptomen.
Den Zusammenhang zwischen Traumatisierungen und Psychosen kennt man schon länger. Schon als ich mich nach meinem ersten Psychiatrieaufenthalt im Jahr 2007 mit dem Thema Psychosen zu beschäftigen begann, stieß ich zeitnah (2009) auf den Zusammenhang. Über welchen oft berichtet wird. Eine Trauma muss nicht immer eine Psychose auslösen. Und nicht jeder Psychose ging eine Traumatisierung zurück. Aber die Komorbidität (= Das gleichzeitige Auftreten) von traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit und dann entstehenden Psychosen ist sehr hoch.
Ob dann Traumatherapie angezeigt ist und wie diese gestaltet werden soll, darüber gibt's auch verschiedene Standpunkte. Die Verarbeitung von Traumatisierungen kann zwar die Psychose-Wahrscheinlichkeit verringern. Gleichsam kann die Zuwendung und Beschäftigung mit Traumatisierungen (mittels der damit verbundenen Belastung) auch genau in eine Psychose reinführen. Meine letzten beiden manisch-psychotischen Phasen (2014-2015, 2016) führe ich genau darauf zurück. Da habe ich sehr stark mit EMDR experimentiert. Einer sehr intensiven und belastenden Traumatherapie-Technik. Nachmachen kann ich nicht empfehlen. :-)
Bei manchen Symptomen ist auch unklar, ob sie traumatisch oder psychotisch bedingt sind. Beispielsweise hörte ich mal von dem Begriff "Pseudo-Halluzinationen", womit das Wiederaufflackern von Erinnerungsfetzen gemeint ist. Und was dann keine "richtigen" Halluzinationen sein sollen.