Hallo soulvision,
du fragst dich oder uns : " Bringt das auch irgenwann mal ein Umdenken und Neuausrichten unserer Gesellschaft?"
Ich kann deine Motivation für diese Frage und auch die mögliche Enttäuschung über die wenig flexible Denkungsart oder sogar Lebensart in unserer Gesellschaft nachvollziehen.
In recht jungen Jahren war ich noch in der gymnasialen Oberstufe sehr viel politisch unterwegs, im linken Randbereich. Es war vielleicht auch unbewusst die Suche nach einem menschlicheren Biotop, die mich umtrieb und in sehr verschiedenen Gruppierungen aktiv sein ließ.
Ob nun Anti-Atom-Kraft, Anti - Volkszählung oder der Frieden - ich war beinahe überall dabei und auch sehr viel auf Demos in ganz Deutschland unterwegs.
Vielleicht auch hyperaktiv hypoman. Da bin ich nicht sicher im Nachhinein.
Auf jeden Fall habe ich mich immer mit den "Schwachen", mit den Unterdrückten und Benachteiligten identifiziert.
Nach einigen Jahren war ich regelrecht bitter in meiner Enttäuschung, wie wenig sich die meisten Menschen auch geistig bewegen können oder wollen.
Ich wandte mich dann abrupt ab von der Politik, resignierte wohl auch zum Teil.
***
Heute sehe ich mich eher in meinem kleinen "Biotop" , da wo ich lebe, als wirksam an.
In diesen "kleinen Gesten", die aber das Leben lebenswert und liebenswert machen.
In dem Sinne wie es zuma und dann später Milla beschrieben haben, da finde ich mich wieder.
Und irgendwie versöhnt mich dies dann ein wenig mit der bitteren Enttäuschung, die ich oben erwähnte.
Denn die kleinen Gesten und Taten kommen tatsächlich an.
Bringen Menschen zum Leuchten und veränden dadurch deren Welt.
Ob all dies ausreicht, um die grobe Richtung der großen Welt zu ändern?
Früher hätte ich eindeutig gesagt : niemals.
Es sei zu wenig und zu spät, um diesen Zug aufzuhalten, der da - nach meinem Empfinden - schon sehr lange in die falsche Richtung fährt.
Heute denke ich: es ist alles, was wir hier auf diesem Planeten tun können.
Wenn dies nicht ausreicht, im eigenen Umfeld zu wirken, so habe ich es zumindest versucht.
Mehr geht nicht oder mehr ist jedenfalls mir nicht möglich...
Liebe Grüße,
Miramis
***
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.23 09:56.