Hallo Weseker,
ich bin Viel-Bahnfahererin, dort gibt es überhaupt keine Probleme mit Toiletten, da es dort schon seit Ewigkeiten, nur eine Toilette für Alle da ist. Da braucht sich niemand entscheiden.
Das mehr auch auf andere Menschen zwecks Barrierefreiheit eingegangen wird, ist eine wichtige Errungenschaft. Für mich wäre es okay, wenn Menschen auf Männer-, Frauen oder Unisexklos gehen können ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Da bin ich mir auch nicht sicher, ob ein drittes Klo wirklich wichtig ist, eher, dass das Selbstbewusstsein von Menschen so gestärkt wird, dass sie ihre Entscheidung für ein Klo für sich in Ordnung finden. Denn ich als Frau, gehe bei uns im Betrieb auch auf's Männerklo, wenn die anderen besetzt sind und auch anderswo, wenn die Frauentoiletten überfüllt sind, dann gehe ich auch aufs Männerklo und "das ist auch gut so" und ich musste mich deshalb auch nie rechtfertigen.
Wichtig dafür ist, dass es akzeptiert wird, das niemand sich rechtfertigen muss, dass aber auch Schutzräume da sind, für Menschen, die Übergriffe befürchten.
Ich fühle mich nicht deshalb einem Geschlecht zugeordnet, weil ich bestimmte Toiletten aufsuchen kann. Die Frauentoilette hat für mich eher den Vorteil, dass dort ein Eimer für Binden und Tampons parat steht.
Wenn wir eine diskriminierungs- und übergriffsfreien Raum hätten, bräuchte es eh nur eine Toilette, die eben dann überall auch Eimer zur Verfügung stellt. Das wäre dann eine echte Weiterentwicklung von Toleranz und wertschätzendem Verhalten.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).