Hallo nebulos,
ich führte gerade eine interessante Unterhaltung mit jemanden, und dort ging es auch um das Schweigen und das transgenerationale Trauma. Es gibt Gruppen, die sich Kriegsenkel nennen, wo das Schweigen endlich aufgebrochen wird.
Unsere eigene Erziehung und viele Leitsprüche, kommen häufig noch aus dieser Zeit und wurden kaum hinterfragt, sondern einfach mit integriert. Da über das, was damals war, ob Kriegserfahrungen, aber auch Alltagserfahrungen und die damalige Denke, nie gesprochen wurde, konnte es auch nie wirklich aufgearbeitet werden in den Familien.
Der Besuch von Gedenkstätten ist das eine, aber immer noch fehlt die persönliche Verbindung dazu. Das "Gift" wirkt im Verborgenen und kommt dann in günstigen klimatischen Bedingungen wieder an die Oberfläche.
Viele Grüße Heike
------------------ Signatur --------------------------
Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).