Liebe Turicum,
Ich denke auch, wenn es dich zu sehr mitnimmt, nimm lieber für ein paar Tage mehr von deinem Medikament.
Deine Mutter bräuchte Hilfe, möchte diese aber nicht. Da kann man dann schwer was tun. Gut ist, dass du eventuelle Hilfe auslagerst, du musst dich da nicht involvieren.
Deine Mutter wird dieses schreckliche Bild von deinem Vater vermutlich stark verdrängen, auch da werdet ihr keinen gemeinsamen Weg finden.
Ich kann dich so gut verstehen, diese Zerrissenheit zwischen eigener Hilflosigkeit, Trauer und Wut. Hier muss man einen Mittelweg finden. Ich habe meiner Mutter heute auch geholfen, war einkaufen für sie usw. Diese Hilfe bin ich bereit zu leisten, alles was Pflege betrifft, muss ich abgeben.
Ich denke es ist für uns ganz wichtig, dass wir uns Grenzen setzen: Was sind wir trotz all der Vergangenheit bereit zu tun, was können wir gar nicht (aufgrund unserer Krankheit/anderer Einschränkungen). Das muss uns klar sein. Wenn du deine Mutter nicht mehr besuchen möchtest, weil dir das psychisch nicht gut tut, dann lass es sein. Oder du schaffst es, dich während einem Besuch gut abzugrenzen. Mir gelingt das mal mehr mal weniger.
Aber jetzt schau erstmal bitte auf dich und dass du diesen Besuch gut verkraftest!!
lg