"Zieh Dich warm an, Deine Mutter wird mit ziemlicher Sicherheit Deinen Rückzug nicht ungestraft tolerieren.
Trotzdem wird er Dir auf lange Sicht viele wertvolle Erkenntnisse einbringen und Dich stärker machen. Lass die Leute reden......"
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Das ist bei mir ein langer Prozess gewesen mit meinem Rückzug.
Sehr viele Jahre habe ich aus einem falsch verstandenen Pflichtgefühl heraus versucht, die "liebe Tochter" zu spielen.
Dass mir dies zunehmend selber Schaden zufügte, habe ich erst so um die Jahrtausendwende herum verstanden.
Bis dahin habe ich mich noch für jeden Brief bedankt, auch wenn er nichts als "Giftpfeile" enthielt.
Ich habe nur noch unter diesem Kontakt gelitten, bis mir dann jemand die entscheidende Frage stellte, ob ich da nun tatsächlich mich auch noch bedanken müsse für derartige Briefe.
Aber meine Mutter kann mich auf irdischen Wegen jedenfalls nicht mehr bestrafen.
Letztendlich habe ich für mich feststellen müssen, dass nicht einmal der Tod einer Befreiung gleich kommt, wenn die falsch gelernten Glaubenssätze längst in einem selber weitersprechen.
Deshalb glaube ich für mich eben auch nicht an eine Lösung gemeinsam mit diesen Menschen.
Wenn sich diese Knoten lösen lassen, dann in mir selbst - und nicht im außen.
Und da hast du recht, verstehen muss das letztendlich niemand.
Wenn aber doch jemand Verständnis zeigt, ist es umso kostbarer.
Danke euch beiden - Frech und Deborah!
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Liebe Grüße,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends