Hallo MadameX,
es geht sehr wohl, den Kontakt zu solch toxischen Herkunftsstrukturen abzubrechen.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass du jedes Recht dazu hast und es nicht nur um Selbstfürsorge sondern sogar um das blanke physische und psychische Überleben geht.
Einfach ist es nicht, aber möglich.
Ich habe 2007 den Kontakt zu sämtlichen Familienmitgliedern radikal abgebrochen und verspüre auch jetzt keinerlei Neigung, nun vor deren Ableben noch irgendetwas klären oder aufräumen zu wollen.
Dieses Aufräumen sowie immer mal wieder auftauchende Schuldgefühle kann ich viel besser im therapeutischen Rahmen bearbeiten als mit den Menschen, die diese Wunden verursacht haben.
Eine irgendwie geartete Einsicht in das Geschehene ist von Seiten meiner Herkunftsfamilie nicht zu erwarten.
So wie du deine Situation beschreibst, kann ich mir nur vorstellen, dass ein ganz radikaler Kontaktabbruch eine Lösung wäre.
Zwischenlösungen oder Kompromisse kosten sicherlich unglaublich viel Energie, die du an anderer Stelle besser brauchen kannst.
Kompletter Kontaktabbruch ist, wenn man im selben Ort wohnt, bestimmt schwierig umzusetzen.
Falls ein Umzug für dich in Frage käme, würde ich mir das ernsthaft überlegen.
Kostet natürlich auch viel Energie, aber auf längere Sicht bekommst du diese Energie vermutlich dann zurück...
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen sowie Mut für neue Lösungen!
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Liebe Grüße,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends