MadameX schrieb:
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> Danke für eure Antworten. Ich finds toll, dass es
> einige von euch so gut schaffen, sich
> abzugrenzen.
>
Ich habe, als ich das nicht konnte, den Kontakt zu meiner Familie auch abgebrochen.
> Kontakt abbrechen komplett geht bei mir nicht,
> weil ich das einzige Kind bin und sich sonst
> niemand kümmert um sie. Sie hat schon
> gesundheitliche Probleme.
Sie kann auch anderweitig Hilfe suchen, du bist nicht verpflichtet dich zu kümmern.
Eventuell wirst du dann finanziell zur Verantwortung gezogen. Wurde ja schon geschrieben.
Aber auch das kann man abwehren, wenn Misshandlung in der Kindheit vorlag.
> Das würde auch niemand
> verstehen, warum ich eine alte Frau sich selbst
> überlasse.
Wenn dich das Urteil anderer Menschen mehr interessiert als dein eigenes Wohlergehen, dann hast du natürlich keine Wahl.
> Was mir also nur übrig bleibt ist weiter daran zu
> arbeiten, mich emotional von ihr zu lösen. Es war
> nicht alles schlecht in der Vergangenheit und
> meine Mutter hat auf ihre Art auch viel für mich
> getan. Von daher denke ich schon, dass ich eine
> gewisse "Bringschuld" habe.
Die Bringschuld sehe ich auch nicht. Wenn man emotional dazu in der Lage ist, ist es ja ok, wenn man sich um seine Eltern kümmert, aber nicht wenn man drunter leidet. Es klingt so ein bisschen danach, dass du das Verhalten deiner Mutter entschuldigst. Das habe ich auch schon mal bei einer Freundin erlebt, die sexuell missbraucht wurde von ihrem Stiefvater und sich ihm gegenüber als Erwachsene verpflichtet gefühlt hat, obwohl sie sehr traumatisiert ist. Ist das so eine Art Stockholmsyndrom?
>
> Also sind zwei Dinge besonders wichtig: Darüber
> hinwegkommen, dass die Misshandlungen womöglich
> so früh diese schwere Krankheit ausgelöst haben
> und weiter daran arbeiten, mich emotional von ihr
> zu lösen. Zumindest bei Letzerem habe ich schon
> Fortschritte gemacht.
>
Über ersteres hinwegzukommen und nach vorne zu schauen ist ne gute Idee.
Aber ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage wäre mich emotional von einem Menschen zu lösen, um den ich mich tatsächlich kümmere. Das stelle ich mir sehr schwer bis unmöglich vor.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.