..Auch ich hatte mehrere Rückfälle wegen eigenmächtigem Absetzen der Meds, Auch ich bereue bitterlich dass ich das getan habe. Dies voraus als Warnung.
Auch ich würde dir in diesem Fall zuerst anraten, eine Patientenverfügung zu erlassen wie Heike vorhin gesagt hat. Jemand, der dich gut kennt und mag merkt frühzeitig wenn etwas nicht mehr stimmen sollte.
Ich ging nach meiner letzten Manie im Sommer davon aus, die Meds für den Rest meines Lebens einnehmen zu müssen wenn ich kommende Phasen verhindern will. Mein Klinik-Psychiater (den ich als sehr kompetent erlebe) hat mir jedoch gesagt, das dies nicht umbedingt nötig sei, allerdings das Ausschleichen über seeehr lange Zeit (eher Jahre als Monate) zu planen und dann auch regelmässig zu einemFacharzt zur Kontrolle zu gehen. Ich habe mir jedoch angewöhnt, nicht ans Ausschleichen zu denken, sondern eher daran, meine gegenwärtige Dosis einmal reduzieren zu können.
Ich gehe davon aus, dass Bipolarität eine Form von Hochsensibilität ist, ein kleiner Aussenreiz kann schon zu einem totalen Gefühlschaos führen bei uns. Genau dem müssen wir Rechnung tragen und darauf achten dass wir uns nicht zuviel abverlangen, sei es nun bei der Arbeit oder im sozialen Bereich. Stichwort: Reizüberflutung möglichst vermeiden. Ich denke das ist ein ganz zentraler Punkt, wenn man die Krankheit ohne Meds in den Griff kriegen will.
Ach ja, wegen der Frage nach Neuroleptika: Ich mag sie auch nicht, hab von Haldol bis Abilify alles durch. Mich stört es, wenn mein Gehrin sich anfühlt wie in Watte gepackt. Ich denke und grüble irgendwie gerne, ist ein Teil von mir wenn auch manchmal lästig ;-). Aber Alternativ dazu gibts ja noch Lithium und Valproat um der (psychotischen) Manie vorzubeugen. Das würde ich dir empfehlen für den èbergang ins "medikamentenfreie Leben" Neuroleptika sind für mich eher Akut- als Prophylaxe-Meds, auch wenn das einige Psychiater anders sehen...