Was Lady Bug sagt, trifft auch in meiner Familie zu. Meine Mutter hat auch eine Bipolare Störung, wenn sie es auch bis heute nicht wahrhaben will.
Sie ist nun 66, und hat in ihrem Leben kaum Medikamente genommen. Allerdings wird sie eben auch von der Familie aufgefangen, Sie hat 6 Kinder und einen Exmann, und jeder von uns versucht, sie nach Kräften zu unterstützen. Ob sie ohne diese Unterstützung überhaupt fähig wäre, selbständig zu leben ist fraglich.
Ich als Kind habe allerdings unter den manischen Phasen sehr gelitten, habe den Wohnort in den ersten 10 Lebensjahren 6-mal wechseln müssen, musste mehrmals erleben, dass meine Mami ein total anderer Mensch war, wirres Zeug geredet hat und musste temporär mehrfach fremdplatziert werden. All das hat nicht zu knapp Spuren hinterlassen. Trotz alldem respektiere ich Sie für Ihre Wahl, medikamentenfrei zu leben. Es steckt bei Ihr auch eine Philosophie dahinter.
Also ich denke: Ohne Medikamente geht es wohl auch, aber man kann zu einer heftigen Belastung für das Umfeld werden. Wenn man keine solche Unterstützung hat ist das Risiko gross, Selbständigkeit einzubüssen (häufige Klinikaufenthalte, Amtsvormundschaft, betreutesIbegleitetes Wohnen...).
Ich habe mich deshalb für Medikamernte entschieden.
Ach ja Lila Lola: auch ich möchte dich auch warnen davor, dich zu schnell sicher zu fühlen, bei mir hat es zwischen der ersten und der zweiten Manie ein Intervall von über 20 Jahren gegeben, das allerdings von sehr häufigen depressiven Zuständen begleitet wurde. Ich bin auch einer von denen, die es bereut, die Diagnose in sehr jungen Jahren nicht ernst genommen zu haben. Schau doch wenigstens, dass du ne grosse Packung Olanzapin im Spiegelschränkchen aufbewarst für den Notfall und deiner Familie dies auch mitteilst. Kann zumindest nicht schaden denk ich mal..