04. 05. 2012 10:35
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Hallo tchitta,
ich würde sagen, beides stimmt. Ängstliche Eltern die Ihre Kinder teilweise überbehüten können ihre Ängstlichkeit auf ihre Kinder übertragen. Neulich sah ich einen Bericht über Mütter, die keinen wirklichen Zugang zu den Kindern spüren können. Sie waren in einer Art "Klinik". Eine Mutter, die unter Zwangshandlungen litt (ständiges Hände waschen, jede noch so kleine Unordnung wieder in Ordnung bringen, etc.) hatte diese Muster schon auf ihr Kleinkind, glaube er war so zwischen 2 und 3 Jahren, übertragen. Auch er fing an, alles in eine gewisse Ordnung zu bringen und auch zu einem ständigen Händewaschen zu neigen. Dies wurde auch von den dortigen Betreuern und Therapeuten bestätigt. Und natürlich prägen uns auch Ereignisse und ein Verhaltensmuster, was uns ein "überleben" sichert.
Letztendlich sollen ja gerade die Eltern den Kindern etwas vorleben, sie ahmen nach um später selbst klar zu kommen, dies ist doch völlig normal, man nennt es dann auch Erziehung.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).