Hallo,
ich kann es mir nicht anders erklären, da ich mich nicht für etwas Besonderes halte, im Bezug auf MD aber entweder was Besonderes bin, oder im Ansatz der Erkrankung anders damit umgegangen bin, als es andere wohl tun.
Ich war schwer krank.
Nicht nur ein bißchen MD.
Gleich vorneweg, damit nicht wieder einer kommt und sagt:
"Den hats halt nicht so getroffen!"
Das ich mich damit selbst beweihräuchern will, ist auch eine gängige Strategie um von seinen persönlichen Problemen abzulenken.
Dies ist nicht der Fall.
Völlig raus ausm Leben für ca. 2 Jahre.
Mit 23, war ich eigentlich am Anfang, dachte ich, nicht am Ende.
Depression, Manien, Psychose so dass ich der Meinung war, Gottes Sohn zu sein.
Klapse, unfreiwillig, freiwillig, fixiert und unfixiert.
Alle bösartigen und gutartigen Neuroleptika die damals zur Verfügung standen.
Studium im Arsch, Säufer, fast obdachlos.
Orientierungslos.
Ahnungslos.
Und irre.
Meine Ahnungslosigkeit damals hat mich einen wohl gesunden Umgang mit MD lernen lassen.
Es war Ok anders zu sein, skuril,sonderbar, ich fiel da nicht weiter auf mit meinen Eskapaden.
Bis diese so erhebliche Konsequenzen hatten das alles zusammenbrach.
Ich fühlte mich danach aber
NIE minderwertig, es war teilweise sogar eine Auszeichnung in dem Milieu in dem ich damals lebte, wenn man handfestes, derangiertes vorzuweisen hatte.
Knast, Klapse oder Ähnliches.
Es ging sogar soweit das mir der Status irre zu sein, Vorteile verschaffte.
Es hiess dann " lass den lieber in Ruhe, sonst dreht der möglicherweise durch".
Dies war ganz günstig im Boxer und Rotlichtmilieu, im Drogenmilieu.
Auch Frauen waren fasziniert von diesem "Anderssein".
Ich nahm die Sache wie einen chronischen Schnupfen an.
Ich nahm chronisch meine Pille, andere setzte ich sofort ab.
Bei "der Pille" blieb ich. Zuverlässig, konstant.
Ich entzog mich im Verlauf weiterer ärztlicher Behandlung, blieb einfach bei meiner Pille.
Keine Therapien, keine Analysen meiner selbst, keine Arztwechsel, weil keine bestanden.
Jährlich oder überjährlich, später über, über, über, über jährlich machte ich nen Spiegel beim Arzt.
Thats all.
Ich denke viele hier zerfleischen sich selbst.
Indem sie der MD soviel Macht über sich geben.
Bzw. ich verstehe es bis heute einfach nicht.
Warum ich nicht ?
Unter der PILLE, habe ich eine Ausbildung gemacht und abgeschlossen, geheiratet, die welt gesehn, ein Haus gekauft und einen Betrieb eröffnet, der bis heute läuft.
Wo IST das Problem ?
Bei EUCH ?
Gruss
the one and only,
psycho9
______________Asystolie______________
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.12 16:33.