Guten Morgen liebe Deborah,
Du hast mich gerade erinnert, meine Wollsocken gegen meine Filzhausschuhe zu tauschen.
Kalte Füße sind irgendwie extrem ungemütlich...
Da ich aber ein sagen wir mal "sehr gespaltenes Verhältnis" zu der unter mir wohnenden Nachbarin habe, die sich bereits durch meine bloße Anwesenheit, mein Herumlaufen am Tage auf Wollsocken extremst gestört fühlt, habe ich mir angewöhnt, zumindest in den ersten frühen Stunden meines Tages keine Hausschuhe anzuziehen.
Ich bin ohnehin von meiner ganzen Art her eine sehr leise Schleichkatze. Auch weil ich ja meine Tochter mit meinem frühen Aufstehen nicht wecken möchte.
Dennoch hat sich diese Nachbarin wiederholt so geäußert, dass meine wie auch die Anwesenheit meiner Tochter für sie eine unerträgliche Zumutung sei.
Wir seien zunächst einmal viel zu viel Zuhause, so dass eben immer wieder Schritte zu hören seien.
Außerdem empfahl sie mir, doch einfach mal morgens bis wenigstens 7 Uhr zu schlafen.
Tja....Du kannst gewiss nachvollziehen, wie ich mich da fühlte.
Ich werde schon nahezu euphorisch, wenn es mir - in der jetzigen Zeit /nach der Zeitumstellung - einmal gelingt, bis 5 Uhr zu schlafen.
Diese Nachbarin wohnt eindeutig im falschen Haus, einem Mietshaus mit 14 Mietparteien und sehr hellhörigen Wänden.
Genau dies habe ich ihr auch gesagt, als sie mir im Hochsommer bei 38 C Außentemperatur das Tragen von dicken flauschigen Pantoffeln empfahl, damit der Schritt meiner barfüßigen Füße gedämpft würde.
Da meine Tochter an normalen Schultagen von 7 - 16.30 Uhr außer Haus ist und ich auch immer wieder draußen unterwegs bin, habe ich die Vorwürfe dieser Nachbarin weitestgehend abgeschüttelt.
So in dem Sinne, es ist, wie es ist.
Zum Glück habe ich hier im Haus auch ganz anders geartete liebe und empathische Nachbarn. Das sorgt für etwas Gleichgewicht.
Mit allen Menschen ist es einfach nicht möglich, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
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Dies ist jetzt nicht gerade eine Adventsgeschichte, aber Deine Nikolaus - Puschen haben mich irgendwie inspiriert...:-)
Herzliche Grüße,
Miramis
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Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends