Mein Trauma, das mich auch ein halbes Jahrhundert später noch belastet:
Mein inzwischen verstorbener Ehemann hat mich kurz vor Weihnachten verlassen.
Da saß ich nun mit unserem Kleinkind und versuchte für diese kleine Wesen
so etwas wie "Normalität" beizubehalten.
Freunde besorgten auf die Schnelle einen Weihnachtsbaum und unterstützten mich, wo sie konnten.
Geholfen hat alles nichts. Es war und ist bis heute mein Weihnachtsalbtraum.
* * *
Danach haben meine Tochter und ich 10 Jahre lang in einer großen Gemeinschaft Weihnachten gefeiert,
in einem (Familienferien-)Haus mitten im Wald. Das war eine gute Zeit, an die ich mich gerne erinnere.
Selbst als meine Tochter schon volljährig war, ist sie an Weihnachten alleine dorthin gefahren.
Rituale aus diesen aussergewöhnlichen Weihnachtstagen, die damals alle gemeinsam gestalteten,
hat meine Tochter mit ins Erwachsenenleben genommen.
* * *
Der Abtraum war vergessen.
Er wurde jedoch wiederbelebt, als ich zweimal Weihnachten und Sylvester in der Psychiatrie "feiern" mußte.
Hinzu kommt, dass ich nun seit 20 Jahren alleine lebe und meine Art Weihnachten zu feiern, erneut weggebrochen ist.
Das Ev. Familienferiendorf ist - wie Miramis es formulierte - "dem Zeitgeist zum Opfer gefallen".
Geschichte wiederholt sich.
Diese Erfahrung mache ich nicht zum ersten Mal.
Vielleicht gelingt es mir ja noch in diesem Leben, das frühere Erlebnis zu verarbeiten.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.22 04:14.