Triff Dich mit Gott
Einmal am Tag triff dich mit Gott.
Tue es für dich. Sei mutig.
Frag nicht: Wer weiß, ob es ihn gibt?
Du wirst dieses Problem durch Nachdenken ohnehin nicht lösen.
Geh für diesen Moment davon aus, dass es ihn gibt. Geh auf die Suche, Gott zu finden.
Wähle:
1. Eine offene Kirche.
Zünde eine Kerze an und mit ihr dein Gebet.
Du kannst weitergehen und weißt, auch die Kerze brennt weiter.
Eine Parallelität der Dinge. Deine Wünsche und deine Sehnsüchte sind nicht verloren.
Sie brennen, auch wenn du nicht ständig an sie denst. Du erneuerst sie, wenn du wiederkommst und
eine Kerze entzündest. Zusammen mit den Lichtern der anderen macht sie das Dunkel heller. Auch deines.
2. Ein Stuhl oder Sessel.
Setz dich an einen Ort, an dem du ungestört bleibst. Nimm dir 10 Minuten Zeit.
Stell dir vor, Gott sitzt neben dir. Mehr tue nicht. Denke nur, Gott sitzt neben dir. Schließ die Augen, wenn es dir leichter fällt. Wenn andere Gedanken kommen, lass sie vorüberziehen wie Wolken. Aber sieh ihnen nicht nach. Du brauchst nichts zu tun, nichts erreichen, nichts erklären, nichts leisten. Lass dich sein. Du bist geborgen.
3. Dein Gebet.
Sag Dein Gebet. Tu es nicht nebenbei, zwischen zwei Gedanken.
Stell dir vor, du hast ein Gegenüber. Du brauchst nicht zu wissen, wie es aussieht.
Sag ihm, was in diesem Moment in dir ist. Alles, was dich bewegt und besorgt. Was dich glücklich macht und wofür du dankbar bist. Was du brauchst und worum du bittest. Jetzt. In diesem Moment. Mach nicht zu viele Worte. Sag auch das Schweigen. Du kommst zu Gott. Durch Gott kommst du zu dir.
4. Ein Kreuz.
Zeichne dich mit einem Kreuz. Zieh es von der Stirn zur Brust, von der Schlter zu Schulter.
Tu es langsam, tu es bewusst. Es ist eine Erinnerung. Alles, was du tust, tust du in Gottes Namen.
Es ist eine Erinnerung: Nicht alles, was du tust, hängt von dir ab. Stirn, Brust, Schulter sagen: dein Denken,
dein Fühlen, dein Tun liegen in Gottes Hand. Es ist eine Erinnerung: Einer meint es unbedingt gut mit dir.
Die Vertikale und die Horizontale zeigen: Himmel und Erde gehören zusammen. Du bist aufgehoben.
5. Irgendwas.
Finde irgendwas, das dich Gott näher bringt.
Vergiss deine Angst. Prüfe, ob es Gott ist.
Was immer du tust: Nimm es Ernst. Auch wenn du nicht sicher bist, was du tust.
Auch wenn du nicht sicher bist, ob du verstehst. Du verstehst ja auch sonst nicht alles.
"Der Engel, nach dem du Ausschau hälst, siehe er ist schon unterwegs."
Maleachi 3,1
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(aus "Soviel du brauchst - sieben Sachen zum besseren Leben" von Susanne Niemeyer)
wiedergegeben mit dem Einverständnis der Autorin