Er lässt die Krankheit laufen, das tut mir leid. Manche Betroffene haben keine ausreichende Wirkung von ihren Medikamenten und geben dann den Medikamenten die Schuld, dass es ihnen nicht gut geht. Womöglich war es aber nur das falsche Medikament oder die falsche Kombi oder die falsche Dosis. Und Medis sind auch nicht alles, man kann noch mehr tun, um mit dieser Krankheit klar zu kommen.
Von dem was du schilderst, kann ich mir nicht vorstellen, dass er ohne Medis jetzt glücklicher ist. Aber wie du richtig erkannt hast, ist es seine Entscheidung. Für manche muss es erst extrem schlimm werden, bevor sie die Einsicht haben, dass es nicht ohne Medis geht. Mit dem Alkohol betreibt er ja auch Selbstmedikation, aber das ist definitiv der falsche Weg, der alles noch schlimmer machen kann.
Es gibt Bipolare, die versuchen ohne Medis auszukommen, aber die geben dann auf sich Acht und haben bei Frühwarnsymptomen einer Phase Notfallmedikamente. Man ist auch nicht ganz handlungsunfähig, wenn man z.B. seine Stressoren kennt und vermeidet und auf seinen Schlaf achtet.
Ich weiß nicht, ob ich den Nerv hätte mit jemanden zusammen zu sein, der seiner Krankheit so ausgeliefert ist. Ich könnte das vermutlich nicht, weil es mich zu sehr stressen würde. Also in meiner letzten Beziehung war ich noch ahnungslos, dass ich bipolar bin und war entsprechend unbehandelt. Es war absolut katastrophal, weil die Beziehung sehr stark bestimmt war von meinen Phasen. Und mein Partner war psychisch auch nicht stabil. Ich würde das heute nicht mehr machen.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.