Hallo gaia
Ich fand das passend beschrieben, dass es seine verantwortung ist mit der krankheit umzugehen.
Und dass nicht die welt therapiert werden muss, sondern er.
Ich finde auch nicht, dass ein bipolarer, der ständig phasen hat, da er sich nicht helfen lässt das recht hat andere fertig zu machen.
Aber die angehörige hat das recht, zu gehen und muss das auch nicht mittragen, nur weil es eine krankheit ist.
Eine beziehung kann nie zu einer bereicherung im leben werden, wenn ein maniker ständig darin rumwütet, gewalt anwenden, z. B. Auch psychische gewalt mit worten oder andere formen.
Ich kann den punkt verstehen, dass wenn man jemanden liebt, dass man schwerer von ihm wegkommt.
Nur die ganzen umstände und das was du erleben und ertragen musstest, hat für mich mit gegenseitiger liebe und respekt nichts zu tun.
Als ich jünger war, ist auch eine beziehung von mir unglücklich zu ende gegangen, als ich manisch war und wirklich zu viel angestellt hatte. Auch wenn es schwer war nachher, ich habe total verstanden, dass es keine weiterführung der beziehung gab, weil ich meinen exfreund in seinen gefühlen massiv verletzt hatte. Ich konnte meinen exfreund sogar verstehen und er hat wohl eine narbe auf seiner seele davon getragen wegen mir, was mir sehr leid tut.
In meiner beziehung mit meinem freund, mit dem ich schon neun jahre durchs leben spaziere ist es anders. Die beziehung gibt mir einen guten boden und ich setze mich sehr ein, dass ich nach krisen wieder stabil werde und dann möglichst lange stabil bleibe. Ich hatte in dieser zeit eine manie mit zwangseinweisung und zwei gemischte phasen, die allesamt in der klinik behandelt werden mussten. Da war mir mein freund eine grosse stütze mit viel geduld und verständnis.
Als er erst gerade selbst in eine psychotische phase rutschte, ist mir folgendes aufgefallen, was das rezept unserer beziehung ist:
-wir haben für uns einen umgang gefunden und können miteinander kommunizieren, was los ist und einander helfen durch zuhören und verstehen
-wir sind schon 10 jahre oder mehr bei unseren psychiaterinnen in therapie, die wissen, was zu tun ist
-wir nehmen medis zur phasenprophylaxe und sind bereit in krisen aufzudosieren und auf anweisungen diesbezüglich von der psychiaterin zu hören
-wir können unseren alltag strukturieren, sodass es psychisch gut tut, etwas gutes für uns tun
-unser umgang gegenseitig ist liebevoll, da ist es vielleicht glück, dass wir beide nicht aggressiv sind
-ich schrecke nicht davor zurück, freiwillig eine klinik aufzusuchen. Das habe ich mit der zeit gelernt. Bei meinem freund war es kein thema, da diese krise die erste während unserer beziehung war und es ging ohne klinik
-trotz den krisen macht sich auch sicherheit breit, dass wir es schaffen mit unserer beziehung, trotz stürmischen zeiten, aber das bedingt, dass wir krankheitseinsichtig sind und auch mal kleinere ausreisser abfedern können, damit es weniger oft kriselt.

Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten